, 24. Mai 2013
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Wasserkraft killt Fische

Eine ökologische Katastrophe bahnt sich an: Im Alpenrhein sterben die Fische aus.

 

Im Rhein sind entlang des liechtensteinischen Flussabschnitts im vergangenen Jahr nur noch 78 (!) Fische gefangen worden. In den 1970er Jahren verzeichnete die Fangstatistik einen Jahresdurchschnitt von 2660 Fischen. Die ProFisch Alpenrhein, die Vereinigung der Fischereiverbände Graubündens, St. Gallens, des Vorarlbergs und Liechtensteins, läutet die Alarmglocke und verlangt jetzt Sofortmassnahmen. In einer Medienmitteilung heisst es: «Im Alpenrhein findet die Katastrophe täglich statt, indem die zunehmende Zahl von Speicherkraftwerken täglich unnatürliche Abflussschwankungen verursacht, den so genannten Schwall und Sunk.»

Das Problem ist bekannt. Die Internationale Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) hat schon vor Jahren die negativen Auswirkungen der gestörten Abflussverhältnisse bestätigt und gesetzliche Sanierungsmassnahmen beschlossen. Diese Massnahmen müssten jetzt unverzüglich umgesetzt werden, verlangt die ProFisch Alpenrhein. Auf keinen Fall dürften neue Kraftwerke die Situation weiter verschlechtern, heisst es weiter.

Die Energiewende hat einen massiven Druck auf die Wasserkraft ausgelöst, die Flüsse werden immer stärker in die Stromproduktion einbezogen. Durch Bundessubventionen ist bei den Kleinwasserkraftwerken ein eigentlicher Bauboom ausgelöst worden. Diese sind höchst umstritten. Der WWF nennt die Förderung «ineffizient und ökologisch fragwürdig».

Der St. Galler CVP-Nationalrat Jakob Büchler ist Präsident des Verbandes der Kleinkraftwerk-Besitzer und hat sich kürzlich vehement in einem Zeitungsinterview gegen die Kritik geäussert. «Wir stauen nicht jeden kleinen Bach und prüfen jedes Projekt genau nach Kosten und Nutzen», sagt Büchler und weist darauf hin, dass gegenwärtig unter den Kleinkraftwerk-Betreibern ein harter Verteilkampf tobe.

Laut der Netzgesellschaft Swissgrid warten zur Zeit 320 Kleinkraftwerk-Projekte auf Subventionierung; allein im Kanton St. Gallen sollen es 41 sein. Bei den Projekten geht es nicht nur um die Reaktivierung stillgelegter Kleinwasserkraftwerke, sondern auch um den Neubau solcher Anlagen an bisher unberührten Gewässern.

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