Was war das für 1 Fest?

Basisdemokratisch, solidarisch, chaotisch, lebendig und bunt: Der Schwarze Engel blickt auf 30 Jahre zurück und organisierte am Samstag das Engelgassenfest, an dem auch zwei weitere Lokale ihr Jubiläum mitfeierten: Das La Vigna und das Samosa. von Stefanie Rohner
Von  Gastbeitrag
Bilder: Engelkollektiv

Der Schwarze Engel, 1986 gegründet, hat sein genossenschaftliches Grundkonzept nie verloren. Seit 30 Jahren wird im Kollektiv ohne Chef und auf gleicher Augenhöhe gearbeitet. Was wohl nicht immer ganz einfach sein dürfte, sich aber bewährt, wird von den Engeln Tag um Tag mit Bravour gestemmt – «chefless stressless» also.

Feuerwerk

Ebe schö: das kleine Feuerwerk zum Jubelfest

Am Samstag erinnerten Fotos an längst vergangene Tage und zeigten, wie bewegt die Geschichte war und wohl auch immer sein wird. An einem Ort von politischen Diskussionen, offenem Zusammensein und antikapitalistischem Wirken wird es nicht ruhig werden und das ist gut so.

Gemeinsam mit dem Engel gefeiert haben auch das Samosa und die Enoteca La Vigna – die Gäste hatten also die Wahl zwischen regionalem, indischem oder mediterranem Essen.

Gasse2

Die gesamte Gasse konnte sich sehen lassen: Mit Liebe zum Detail hat das Kollektiv des Schwarzen Engels alles organisiert, kreiert und mit viel Aufwand gestaltet. Es gab eine selbstgebaute Aussenbar mit riesigem Engel-Flügel, selber gestaltete und bedruckte Taschen, Buttons sowie auch Soli-Bändeli, die den Schwarzen Engel unterstützen.

Am Nachmittag startete das Fest gemächlich und gemütlich, abends kam man beinahe nicht mehr durch die Gasse. Gefestet wurde so, wie es zum Engel und der Gasse passt: bunt gemischt, laut, wild und feucht-fröhlich.

Drei Bands sorgten für tanzende Menschen und freudige Momente. Traditioneller indischer Tanz hat die Gäste zwischendurch ebenso begeistert wie die Konzerte von Greenfield Story, Flieder und Calzada de los Muertos. Die Bands spielten Musik so unterschiedlich wie die Gäste es waren.

Gasse1

Calzada de los Muertos

Gefühlt halb St.Gallen kam zusammen, um sich auszutauschen, um zu trinken und um auf den Engel anzustossen.

Und man darf den Hut vor den Organisatorinnen und Organisatoren ziehen – aufwändige Vorbereitung und eine riesige Masse an Feierwütigen, die es an der Bar zu versorgen gab – gemeinsam mit ehemaligen und aktuellen Kollektivmitgliedern haben sie den Abend ganz nach ihrem Motto «Feiern, tanzen, trinken, essen – Zeit vergessen!» wunderbar gemeistert.