Voll in die Presse
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Nach einer EP vor drei, und einem Live-Album vor vier Jahren präsentierte LOWRAY alias Tobias Maienfisch mit der Vinyl-LP When Are You Coming Home Ende August nun sein drittes Werk.
Die Platte beginnt mit akustischer Gitarre. So weit, so normal. Doch dann brätscht die Stimme von Maienfisch ins Ohr. Ein tiefer Bass, eine eher raue Kopfstimme sorgen für Ausgleich und gleichzeitig Konflikt, nicht im irritierenden, sondern im interessanten Sinn.
Grosses Highlight der Platte ist zweifelsohne No One Else Will Come Out Tonight. Mit Brigitte Knöpfel (Eibish) hat sich LOWRAY eine eindringliche, atemberaubende Stimme mit auf die Platte geholt. Zusammen schaukeln sie sich zu einem monumentalen Gesangsfinale auf – Hühnerhaut!
LOWRAY: When Are You Coming Home, erschienen im Eigenvertrieb auf Vinyl (inkl. CD)
lowray-music.com
Taufe: 5. September, 19 Uhr, Wilde Möhre, Lattich, St.Gallen
Bei Counting Cars fühlt man sich in ein gemütliches, lautes Pub versetzt, vielleicht kein irisches, das wäre zu klischeebehaftet, eher eines in Brisbane am River. Und bei Counting Cars sieht man Maienfisch vor seinem inneren Auge, wie er auf der gelben Strassenmarkierung einer amerikanischen Landstrasse steht. Der Song handelt von Maienfischs Kindheit, verrät er.
Die Welt komme dann schon wieder in Ordnung, solange das neue iPhone rauskommt, schreit der 40-Jährige in Floods und hängt im Refrain an: «Watch ’em die in high-definition.» Mit diesen Worten spricht er auch die Umweltzerstörung an. Und «dass wir unsere teuren Sachen irgendwo im Ausland produzieren lassen und unseren Müll dahin wieder zurückschicken.»
Im Opener befasst sich LOWRAY mit der lieben Selbsterkenntnis: «Es ist wichtig, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht blind durchs Leben zu irren.» Sonst falle man aus dem Rhythmus – Out Of Step, halt.
Nebst Brigitte Knöpfel hat sich Maienfisch auch Hilfe bei Till Schacher (Saint City Orchestra) geholt, der an der Violine zu hören ist. Ausserdem ist noch ein spezieller Mensch auf dieser LP zu hören. Der kürzlich verstorbene Drummer Thomas Troxler war für die Perkussion zuständig. Mehr über ihn und wie seine Weggefährten ihn erlebten hier.