Ultralinke Stadt
«Mit diesem Resultat ist deutlich gezeigt worden, dass man nicht nur eine ultralinke Vertretung des Kantons im Ständerat, sondern auch in der Kantonregierung wünscht.»
Dieser schöne Satz aus der Medienmitteilung der St.Galler SVP vom Sonntag dürfte aus dem Textbaustein-Kasten stammen, den die SVP-Zentrale in Zürich ihren Sektionen vorschreibt. Dieses «man» im Satz kann aber eigentlich nur übersetzt werden mit: Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt St.Gallen. Es war zweimal ein Wahlkampf zwischen Stadt und Land – und die Stadt hat beidemale gewonnen. Hier die Zahlen:
November 2011, 2. Wahlgang für den Ständerat, Ergebnis der Stadt St.Gallen:
Paul Rechsteiner: 12’643 Stimmen
Toni Brunner: 4’874 Stimmen
Michael Hüppi: 4’765 Stimmen
April 2012, 2. Wahlgang für die Regierung, Ergebnis der Stadt St.Gallen:
Fredy Fässler: 11’159 Stimmen
Michael Götte: 5’048
Thimo Forrer: 614
Rechsteiner bekam 56 Prozent aller Stimmen aus der Stadt, Fässler sogar 66 Prozent.
Geht das immer so weiter?
Ist St.Gallen eine linke Stadt?
Im Herbst sind Stadtratswahlen.