Totengesänge und lebende Stimmen

Der Konzertchor der St.Galler Singschule singt Mozarts monumentales «Requiem». Und die Frauenstimmen St.Gallen haben unter anderem wieder «Anne Frank – A Living Voice» ins Programm aufgenommen.
Von  Roman Hertler
Portraits, aufgenommen bei einer Probe von Konzertchor und den Frauenstimmen der St.Galler Singschule. (Bild: Louis Vaucher)

Mozarts Requiem in d-Moll gehört zu den anspruchsvolleren Werken für Chöre. Ein Jahr nach seinem 50-Jahr-Jubiläum (Saiten hat berichtet) nimmt die St.Galler Singschule – nicht zum ersten Mal – die Herausforderung an. Mozart hatte das Requiem noch nicht vollendet, als er starb. Sein Schüler Franz Xaver Süssmayer schloss die Arbeit ab. Es ist Mozarts letzte grosse Komposition und gilt «als eine seiner persönlichsten Schöpfungen, die mitnimmt auf eine Reise durch Trauer, Hoffnung und Erlösung», wie es im Ankündigungsflyer heisst.

Der Chorklassiker wird nur ein einziges Mal, am 19. Oktober in der St.Laurenzenkirche in St.Gallen, aufgeführt. Musikalisch begleitet vom Vorarlberger Barockorchester Concerto Stella Matutina singt der Konzertchor der St.Galler Singschule an diesem Abend auch die Kantate Ich habe genug von Johann Sebastian Bach sowie – aus etwas jüngerer Zeit – die Motette Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren von Felix Mendelssohn Bartholdy. Letzteres allerdings ohne Orchester, nur a capella mit Chor und Soloquartett.

Mozarts Requiem in d-Moll: Aufführung des Konzertschors der St.Galler Singschule, Samstag, 19. Oktober, 19:30 Uhr, Kirche St.Laurenzen St.Gallen

Anne Frank – A Living Voice: Komposition von Linda Tutas Haugen – nebst weiteren Stücken – intoniert von den Frauenstimmen St.Gallen, Samstag, 26. Oktober, 18 Uhr, Christuskirche St.Gallen

Am 26. Oktober führen die Frauenstimmen St.Gallen, die ebenfalls Teil der St.Galler Singschule sind, ein Stück auf, das sie durch ihre ganze zehnjährige Chorgeschichte begleitet: Anne Frank – A Living Voice von der amerikanischen Komponistin Linda Tutas Haugen. Zehn Jahre nach der europäischen Uraufführung und einer erneuten Aufführung 2015 erklingt das nach wie vor relevante Stück also erneut in St.Gallen, diesmal gemeinsam mit dem Manesse Streichquartett in der Christuskirche. An diesem Abend unter dem Titel «Living Voices» singen die Frauenstimmen weitere thematisch passende Stücke, darunter auch Sztrikierynka, das Teil des Jubiläums-Auftragswerks Auf der Haut der St.Galler Singschule ist. Wer am 26. Oktober nicht kann, hätte tags darauf im Konservatorium in Zürich und wiederum einen Tag später im PROGR in Bern die Möglichkeit, Versäumtes nachzuholen.