, 16. April 2016
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Die Kanterniederlage zum Nachlesen im Senf-Ticker

Der FC St.Gallen kann sich zuhause gegen Basel nicht aus der Krise befreien. Das Senf-Kollektiv hat für uns vom Heimspiel getickert – die Chronologie des Grauens zum Nachlesen.

FC St.Gallen – FC Basel 0:7

Wir verabschieden uns für heute, danken fürs Mitlesen und würden uns freuen, euch am Mittwoch gegen Sion wieder begrüssen zu dürfen.

Das Spiel ist aus. St.Gallen blamiert sich bis auf die Knochen und verliert gegen Basel diskussionslos mit 0:7. Die wenigen Fans, die bis zum Schluss ausgehalten haben, pfeifen die Mannschaft aus. Das war heute gar nichts. Man kann gegen Basel verlieren – aber nicht so. Katastrophe war das. Die Mannschaft „spielte“ ohne Herz und ohne Ideen. Jetzt ist der Trainer gefordert. Mal schauen, was er sich für Mittwoch überlegt. Nur überzeugende Interviews geben reicht auf diesem Niveau nicht.

 

Minute 91 – Zwei Minuten Nachschlag. Der Schiedsrichter ist masochist.

Minute 90 – Der St.Galler Anhang bejubelt jetzt jeden gelungenen Pass. Häme nennt man das.

Minute 86 – Wir vermissen Everton. Wie er unter dem Deckmantel des Zeichensetzens sich durchs Mittelfeld grätschen würde. Wie sehr man etwas liebt, merkt man erst, wenn mans nicht mehr hat. <3 <3 <3 <3

Mintue 83 – Ein Aufschrei geht durchs weite Rund – Tréand schiesst am Tor vorbei. Wär der aufs Tor, wäre es wohl der erste Torschuss seit Ewigkeiten gewesen. So aber auch nicht.

Minute 82 – Die 82-köpfige Abteilung für Statistiken bei Senf meldet eben: Mit Marc Janko wärs wohl zweistellig geworden.

Minute 81 – Wenn wir gegen Sion auch wieder so hoch verlieren, stellen wir den Ticker wieder ein. Wird dann wohl an uns liegen. Sorry an dieser Stelle schon mal.

Minute 78 – 7:0 für den FCB. Ausgekontert, Steffen trifft erneut. Darf der FCB das machen mit Karadeniz, mit einem Türken? Was sagt Erdogan dazu? #JesuisFCSG

Minute 77 – Salli sagt Ciao und macht Platz für Karadeniz. Ganz klein für ganz gross, wie Vater und Sohn.

Minute 75 – 0:6 ist schon sehr bitter. Wir würden ja gehen, müssen aber noch austrinken. Von den 14’876 Zuschauern verlassen aber die ersten die Arena bereits.

Minute 73 – Angha und Wiss wollen erst beide zum Ball, dann aber doch beide plötzlich nicht mehr. Embolo sagt Danke. 0:6. 

Minute 70 – Entlastungsangriff St.Gallen. Salli wird von Aleksic auf der rechten Seite tief geschickt. Die Flanke bringt er aber nicht am Verteidiger vorbei. Da wär eh keiner in der Mitte gestanden. Nach dieser Aktion hat Zinnbauer Mitleid mit Aleksic und erlöst diesen. Für Ihn und die fünf nächsten Tore kommt Cavusevic.

Minute 69 – Die Espen nun seit zwei Minuten ohne Gegentor. Wir ziehen die Geschichtsbücher und malen uns eine furiose Schlussphase aus.

Minute 67 – 0:5 Steffen. Ohne Worte. Zinnbauer „reagiert“, bringt Tréand für Gaudino.

Minute 64 – Jetzt wirds bitter. 0:4. Wieder trifft Calla. Er wird im Strafraum steil angespielt und zieht von rechts auf Lopar zu. Keine Chance für den Torwart. Die Zeiten als wir Lugano auslachen konnten sind wohl vorbei.

Minute 62 – Calla taucht alleine vor Lopar auf, zielt aber peinlich am Tor vorbei. Da aber Gaudino den Ball ablenkt, liegt der Ball erneut im Tor der St.Galler. 0:3. Ein Gaudi sieht anders aus.

Minute 60 – Steffen absatzt den Ball zum eingewechselten Aliji. Lopar pariert.

Minute 59 – Angha geht im gegnerischen Strafraum bei einem Eckball zu Boden. Die St.Galler im Stadion fordern Penalty – der Schiri sah das aber nicht so.

Minute 57 – Der Freistoss wird von Aleksic ausgeführt. Die Kugel geht aber rechts am Tor vorbei. So wird das nichts. Wenigstens zwei neue Bier haben wir bekommen – etwas Positives hat der Fussballtag bis jetzt doch noch.

Minute 56 – Gelb sieht Steffen. Freistoss für die Espen.

Minute 54 – Calla ersetzt Bjarnason. Davide Calla, der meistgehasste Fussballer in St.Gallen seit Davide Calla.

Minute 52 – St.Gallens offensive Präferenz ist noch immer der hohe weite Ball auf Salli. Leider ist der aber nur gefühlte 1.40 gross. Suchy kopfnusst da jeden Ball raus. FC St.Gallen ist auf der Suche nach Spielkultur. Beziehungsstatus: Es ist kompliziert.

Minute 48 – Gaudino holt sich hier noch eine gelbe Karte ab. Ballwegschlagen. Diese Gelbe hätte er sich besser für einen Tritt ans Schienbein eines Gegners gespart.

Minute 47 – Vielversprechender Beginn. Traoré bedient von links per Massflanke Angha, der noch nicht mitgekriegt hat, dass Seitenwechsel war. Eigentor – 0:2. Don’t look back in Angha, I heard you say.

Minute 46 – Wechsel beim FCB: für Safari ist Aliji neu im Spiel.

 

Pause im Espenmoos. Es steht 0:1 für Basel durch ein Tor des Wikingers Bjarnason. Leider verdient. St.Gallen schafft es nicht, die Millionäre vom Rheinknie ernsthaft zu fordern. In der zweiten Halbzeit muss da mehr kommen. Mehr Kampf, mehr Leidenschaft, mehr Einsatz, mehr Laufbereitschaft.

Jetzt erfreuen wir uns an der Kiss-Cam und hoffen nicht ausgewählt zu werden. Josef Zindel neben mir auf der Medientribüne müsste ich jetzt wirklich nicht küssen.

Auf der Gegentribüne haben einige Kinder Plakate gebastelt – Sie bitten Ihre Lieblinge um das Trikot. Durch den Regen ist eines aber nicht mehr lesbar, vergebeneh Müh. Unser Favorit aber ein anderes: „Steffen- Trikot bitte“. Eine direkte Sprache, die auch der allseits geliebte Steffen verstehen dürfte.

Ein klarer Fall von Erwachsenen-Rassismus ist ja, dass der „Familien-Spasstag“ im Säntispark nur von Kindern kann gewonnen werden. Warum nicht mal auf der Pressetribüne den Gewinner suchen? Die Senf-Redaktion würde sich sicherlich über einen Familien-Spasstag freuen. Oder im Espenblock.

 

Minute 43 – Da sind auch die verkaterten OFFA-Besucher kurz aufgeschreckt. Aratore ist auf links durch und bedient Salli, dessen Schuss abgeblockt wird. Aratores Nachschuss ist zwar gefährlich und muss von Vaclik entschärft werden, der (Un)parteiische entschied aber schon auf Off(a)side.

Minute 39 – Basel macht das ganz clever hier. Sie lassen Ball und Gegner laufen. Joe Zinnbauer wir auch nicht zufrieden sein mit dem Gezeigten. Wir gehen davon aus, dass er schon nach 10 Minuten heiser war.

Minute 35 – Schwächen machen wir vor allem in der grün-weissen Spieleröffnung aus. Wiss wird von den Basler clever attackiert, Angha scheint ideenlos. Angeberwissen: Gaudino soll sich zurückfallen lassen, um den ersten Ball spielen zu können, während die beiden Aussenverteidiger aufrücken, um im Mittelfeld Überzahl zu schaffen. Wer ist nochmal Pep Guardiola?

Minute 32 – Salli setzt sich gegen Vorzeige-Schwiegersohn Xhaka durch und schiesst. Vaclik wehrt ab, jedoch nur bis Aleksic, der ausgerechnet Safari trifft, der das verwaiste Basler Tor bewachte.

Minute 29 -Führungstreffer für Basel. Plötzlich kommt Bjarnason im Strafraum zum Abschluss, trifft Steffen und der Ball ist im Tor. 

Minute 28 – Es regnet hier im Westen der Stadt. Und das Spiel plätschert – natürlich – vor sich hin. Die Basler investieren mit ihrem Selbstverständnis mehr für die Offensive, während der FCSG auf eine stabile Defensive bedacht ist.

Minute 27 – Startelf-Rückkehrer Wiss unterbindet den Basler Konter mit Steffen per Grätsche. Jedem 5.Liga-Tschutter schiessen Tränen in die Augen. Vor Freude.

Minute 23 – Noch ein Nachtrag zu Hanin: Als letzter Mann schlägst du die Kugel besser einfach mal nach vorne. Das Spiel mit dem Feuer überlasse besser den Fans.

Minute 23 – Hanin – so schwach wie die eigenen Französischkenntnisse bei dessen Aussprache – verliert den Ball an Delgado, der das Leder liebkost und über Lopar lupft- glücklicherweise knapp am linken Pfosten vorbei.

Minute 20 – Bis jetzt verdiet das Spiel das Prädikat Gurkenmatch.

Minute 18 – YB schlug Vaduz am frühen Nachmittag mit 5:4. Die Meisterschaft wird nochmals spannend. Die Basler wollen mit folgender Elf diesem enormen Druck standhalten: Vaclik – Traoré, Suchy, Xhaka, Safari – Zuffi, Franssom – Steffen, Delgado, Bjarnason – Lara Gut

Minute 16 – Erste Möglichkeit für die Espen. Ein Basler Verteidiger sagt Salli Salli – das gibt Freistoss. Aleksic verzieht knapp.

Minute 13 – Die Ereignisse überschlagen sich (Ironie). Angha verletzt sich im Kopfballduell während des Eckballs am Kopf. Der Turban kommt jedoch noch nicht zu Zug, muss weiter auf der Bank schmoren.

Minute 13 – Bjarnason kommt nach einem Basler Eckball im Strafraum zum Abschluss. Da ein Strähnchen seine Sicht verdeckte, zielte er zu ungenau – drüber!

Minute 9 – Endlich mal was los im St.Galler Strafraum. Der eingedrungene Luftballon wir von Lopar aber gnadenlos in den Boden gestampft. Im Family-Corner fliessen die ersten Tränen.

Minute 4 – Das Schätzeli der Nation aka die Lara Gut des Fussballs aka Breel Embolo steht das erste Mal im Abseits. Bis jetzt ist das noch mager, was wir hier präsentiert bekommen.

Minute 2 – Wir erledigen noch kurz unsere journalistischen Pflichten. Grün-Weiss startet wie folgt: Lopar – Hanin, Angha, Wiss, Hefti – Lang, Gaudino, Leitgeb, Aratore – Aleksic – Salli. So, jetzt wieder einen Schluck vom Bier.

15.57 Uhr – Nun das Manifest. Oder: Stirb langsam 5.0. In der Hauptrolle Bruce Willis als FCSG. Filmlänge: 90 Minuten.

Gleich gehts hier los. Die Cheerleader des FCSG stehen bereit und warten auf die Spieler. Sie sehen in ihren kurzen Hosen auch aus, als hätten sie kalt. Marco Walker hat dafür nur ein müdes Lächeln übrig – Marco Walker trägt auch im Winter Shorts.

Herzlich willkommen zum Live Ticker zum Spiel unseres FCSG gegen den FC Basel aus der Arena St. Gallen. Da das Spiel noch nicht begonnen hat, nervt bis jetzt einzig das Wetter. Nass und kalt – das wird die Spieler hoffentlich zum rennen animieren. Wer nicht rennt verfriert.

Sobald wir irgendwie herausgefunden haben, wer heute spielt, werden wir das natürlich umgehend hier mitteilen.

 

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