Stete Suche nach interessanten Positionen

Die Galerie Bleisch in Arbon begeht ihr 30-Jahr-Jubiläum mit einer Ausstellung, die Kunst aus der Ost- und Innerschweiz feiert.
Von  Roman Hertler

Vielleicht war es eben doch Koketterie, als Adrian Bleisch, angesprochen auf das anstehende 30-Jahr-Jubiläum, vor gut einem Jahr gegenüber «thurgaukultur.ch» meinte, solche Jahrestage seien ihm schrecklich egal. Ungefeiert verstreichen lassen wollte er den Termin nun aber doch nicht und verpasst seiner Galerie Bleisch zum 30. eine Gruppenausstellung, die es in sich hat: 30 Werke von 30 Künstler:innen, die irgendwann in den letzten 30 Jahren schonmal (oder mehrfach) bei ihm ausgestellt haben. Die Ausstellung bietet einen «interessanten und bereichernden Einblick in die zeitgenössische Kunst der Ost- und Innerschweiz», wie es in der Ankündigung heisst.

Angefangen hat die Geschichte 1994, als der ausgebildete Lehrer und verhinderte Kunstgeschichtsstudent Adrian Bleisch die Chance erhielt, die Räume im Arboner Bohlenständerhaus zu übernehmen und dort einen lange gehegten Wunsch nach einer eigenen Galerie in die Tat umzusetzen. Nach elf Jahren zog die Galerie aus der Altstadt auf das ZIK-Areal an der Schlossgasse. Und seit 2017 ist sie im markanten Schädlergebäude an der Grabenstrasse zu Hause.

30 Jahre Galerie Adrian Bleisch – 30 Künstler:innen, 30 Werke: bis 21. September, immer samstags von 13 bis 17 Uhr, Galerie Adrian Bleisch, Arbon

galeriebleisch.ch

Ein eigentliches Programm verfolgt der Galerist nicht explizit. Augenscheinlich ist aber, dass er sich auf Kunst aus der Region fokussiert. «Es gibt hier einen so grossen Reichtum an vielseitigen Werken, da muss man gar nicht weit reisen», sagte er in besagtem Gespräch mit «thurgaukultur.ch». So verwundert es nicht, dass die Liste der Künstler:innen, die bei ihm ausstellten, wie ein Who is Who der Ostschweizer Kunstszene liest: Christoph Rütimann, Ute Klein, David Bürkler, Rachel Lumsden, Max Bottini, Alex Hanimann, Andrea Vogel, Co Gründler, Jan Kaeser, Valentin Magaro, Sarah Hugentobler, Ernst Thoma – um nur einige wenige zu nennen.

Auch langjährige Zusammenarbeit mit einzelnen Künstler:innen liegt Bleisch am Herzen. So verbindet ihn mit Conrad Steiner eine enge Freundschaft, seit dieser 1994 die erste Ausstellung in der Galerie bestritt. Obwohl damals kein einziges Werk verkauft wurde, wertet Bleisch die Ausstellung bis heute als Erfolg. Nicht schnelle Verkäufe interessieren ihn, sondern die spannenden Figuren des regionalen Kunstzirkus und die stets neugierige Suche nach interessanten, zum Überdenken eigener Haltungen anregenden Kunstpositionen.