Stadt kuscht vor HRS und der Parkplatz-Lobby
Da hat doch das Generalunternehmen HRS beim Bau der Manor-Tiefgarage ein bisschen gepokert und zum eigenen Wohl rasch ein paar Parkplätze mehr gebaut als behördlich abgesegnet. Schliesslich ist man ja sowieso der inoffizielle Stadtbaumeister. Wahrscheinlich baute das Unternehmen darauf, dass schon niemanden so genau hinsehen werde. Doch Pech gehabt, die Beamten zählten nach und stellten fest: Es sind gleich 20 Parkfelder zuviel.
Die Folgen für HRS: Ein Strafverfahren gegen zwei Angestellte mit einer Busse in fünfstelliger Höhe.
Mehr nicht.
Die logische Konsequenz wäre gewesen, dass HRS die Parkfelder zurückbauen und stattdessen – auf eigene Kosten – Keller oder Vorratsräume erstellen muss. Analog zum Baumhaus, das wegen ein paar Zentimeter gekürzt werden musste.
Nichts dergleichen in der Manor-Tiefgarage: Die illegalen Parkplätze konnten benutzt werden als wäre nichts geschehen.
Heute hat nun die Direktion Bau und Planung bekannt gegeben, dass sich daran nichts mehr ändern wird.
Der Grund: Ein Verfahren gegen HRS wäre zu langwierig.
Dazu kommt: Für die illegalen 20 Parkplätze werden nur acht oberirdische aufgehoben. Begründet wird dies mit unverständlicher Parkplatz-Arithmetik.
Unter dem Strich kapituliert die Stadt einmal mehr vor den Eigeninteressen der einflussreichen HRS und der Parkplatz-Lobby.