Sparen für 281’000 Franken

Teures Sparen: Fürs Sparpaket «Fit13plus» legte der Stadrat nicht weniger als 281'000 Franken auf den Tisch. Es profitierte vor allem eine Beratungsfirma. 

Von  Ralph Hug

Das Jahr 2013 geht für die Stadt als Jahr des Rätselratens über die Bühne. Rätseln über «Fit13plus». Nur wenige Insider wussten über das ominöse Sparpaket Bescheid. Das war gewollt.

In der Geschäftsprüfungskommission (GPK) kamen die Fakten nur zäh auf den Tisch. Als einige Mitglieder nach mehr Details verlangten, erhielten sie eine sechsseitige Zusammenstellung von Budgetposten. Mehr nicht.

«Rollende Planung» lautete die Ausrede. Auf Nachfrage musste der Stadtrat zuguterletzt doch noch Auskunft über die Kosten von «Fit13plus» geben: 281’000 Franken. Obwohl am 11. Dezember im Stadtparlament genannt, kennt die Stadtbevölkerung diese Zahl nicht. Weil sie nie publiziert wurde.

Der ansehnliche Betrag ruft nach Erklärungen: Warum so hoch? Wer verdiente? Zumindest die zweite Frage kann klar beantwortet werden: PricewaterhouseCoopers (PwC). Das Sparprogramm wurde nämlich mit Hilfe dieser Beratungsfirma ausgearbeitet. Einer ihrer Berater sass direkt in der Projektorganisation.

Bei städtischen Durchschnittslöhnen würde ein Betrag von 281’000 Franken für zwei Jahre Beschäftigung reichen. Aber nicht bei PwC-Honoraren. Im Beratungsbusiness werden locker 3’000 bis 5’000 Franken gezahlt. Pro Tag.

Übrigens: Das Projekt «Fit13plus» war im Budget 2013 erstmals erwähnt worden – dort mit einem Betrag von 50’400 Franken. Als «Dienstleistungsauftrag». Das Sparen ist anscheinend doch ein bisschen teurer geworden als geplant. Genauer gesagt: fünfeinhalbmal so teuer.

«Fit13plus» braucht noch einige Erklärungen. Wer fordert sie ein?

Mehr dazu in der nächsten Ausgabe von Saiten.