Schnackseln bis der Doktor kommt

«Tag der offenen Beine»: Das Extravagant in St.Gallen setzt ab April auf Flatrate-Sex, um die Kunden anzulocken. Dafür muss Mann ganz schön fit sein...
Von  Corinne Riedener
Bild: extravagant-club.com

Offene Beine. War das nicht mal ein medizinischer Begriff? Ekzeme, nässende Wunden und söttigs? Meinetwegen, 50 Rappen in die Wortspielkasse.

Wieso? Der «Tag der offenen Beine» ist nicht etwa der Dienstag im Altersheim, sondern das neue Sonderangebot im Extravagant, jeden ersten Sonntag im Monat: Softdrinks und Flatrateficken von 17 bis 23 Uhr für 250 Stutz. Alt sind dort also höchstens die Herren.

Das Extravagant, für alle, dies nicht wissen, ist das mehrstöckige St.Galler «Edelpuff» am Blumenberg, befindet sich also gleich über dem unterirdischen Einfallsloch zur Gallusstadt, das kürzlich saniert wurde.

Vielleicht haben besagte Bauarbeiten die «Bohrungen» im oberen Betrieb behindert, könnte ja sein… Es scheint jedenfalls, als müsse der Betreiber neuerdings auch auf Kombiangebote setzen.

tag der offenen beine

Bild: Facebook

Rechnen wir nach: Einmal «GV französisch pur» kostet im Extravagant normalerweise 150 Franken, «gemütliche 30 Minuten» gibts für 200 Franken und «sensationelle 60 Minuten» für 350 Franken – ohne Prosecco versteht sich.

Wenn dort einer also sechs sensationelle Stunden lang schnackseln wollte, würde ihn das 2100 Stutz kosten. Oder anders gesagt: Dank Flatrate spart er ganze 1850 Franken. Theoretisch. Denn welcher Mann kann schon sechsmal in sechs Stunden…

Ob das erniedrigend ist für die Frauen? Ich weiss es nicht. Das Extravagant geniesst eigentlich einen guten Ruf in der Branche, man müsste nachfragen. Ob es erniedrigend ist für die Männer? Gut möglich – «Sex so oft du kannst» klingt nach fucking Hochleistungssport!

Vielleicht habe ich das ganze ja auch völlig falsch verstanden, und der Slogan hat tatsächlich medizinische Hintergründe: Nach dem x-ten Koitus hat bestimmt der eine oder die andere offene Beine. Oder wunde Knie.