S‘ chonnt wieder öppis Neus
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Eigentlich habe sie «keine ungelebten Träume», sagte Karin Keller-Sutter 2015 in einem HSG-Drei-Fragen-Interview. «Well wemmer nu träumt vergisst mer vilicht echli s Lebe. S Lebe isch jo schöö, es büütet vil Chance, wommer eifach mues gseh. Es chonnt immer mol wieder öppis, au wenn emol öppis nöd gglingt, chonnt wieder öppis Neus.»
Jetzt sieht alles danach aus, als würde das Neue gelingen. Karin Keller-Sutter gilt als «Kronfavoritin» (ein Wort aus feudalen Zeiten) für die Nachfolge von Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Dass sie ihren Vorgänger in Sachen Dossiersicherheit, politisches Gespür und Auftretenskompetenz in den Schatten stellen wird, scheint sicher. Für welche Inhalte sie gemäss Selbstdeklaration steht und einsteht, lässt sich auf Smartvote nachlesen. Unter anderem für dies:
Mehrwöchiger bezahlter Vaterschaftsurlaub: nein
Staatshilfe für bessere Bildungschancen für Kinder aus ärmeren Familien: nein
Leistungskürzungen in der Sozialhilfe für Grossfamilien und junge Erwachsene: ja
Inklusion in der Schule: eher nein
Stimm- und Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer auf Gemeindeebene: nein
Erleichterte Einbürgerung für die dritte Generation: nein
Legalisierung von Sans-Papiers: nein
Aufnahme von Kontingentsflüchtlingen: eher nein
Adoptionsrecht für Schwule: eher ja
Cannabis-Legalisierung: eher nein
Frauenquote in Verwaltungsräten: nein
Kündigungsschutz für Arbeiterinnen und Arbeiter ab 50 ausbauen: nein
Werbeverbot für Alkohol und Tabak: nein
Liberalisierung der Geschäftsöffnungszeiten: eher ja.
vollständige Liberalisierung des Strommarkts: ja
Ausstieg aus der Atomenergie: nein
CO2-Abgabe auf Benzin: nein
Moratoriumsverlängerung für gentechnisch veränderte Pflanzen: nein
Landschaftsinitiative: nein
Transparenz in der Parteienfinanzierung: nein
Präventive Überwachung von Post- oder Mailverkehr ausweiten: ja
Längere Haft statt Resozialisierung im Jugendstrafrecht: eher ja
Budget für Entwicklungshilfe: kürzen
Budget für Landesverteidigung: erhöhen
Budget für Umwelt und Raumordnung: kürzen.
Alle Antworten sind hier zu finden. Und so sieht eine solche Politik aus:
Mit der St.Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter soll ab 2019 endlich wieder jemand für die Ostschweiz im Bundesrat sitzen.
Für die ganze Ostschweiz? Oder nur für jene, für die «s Lebe schöö isch und vil Chance büütet»?