«Reda med da Lütt»

Arbeit von Martha Büchel-Hilti aus der Serie «Die Wahrheit liegt in der Mitte» (Bild: pd/Küefer-Martis-Huus)

Im Küefer-Martis-Huus beleuchtet die neue Ausstellung die Kunst der Kommunikation und die Konflikte, die daraus entstehen – in Politik, Gesellschaft und im Privaten.

«Ma mu­as halt re­da med da Lütt, med am Vää tuat mas oo.» Oder zu Deutsch: Man muss halt mit den Leu­ten re­den, mit dem Vieh macht man es ja auch. Schon der Ti­tel der Aus­stel­lung, die ab dem 8. März im Küefer-Mar­tis-Hu­us in Rug­gell FL zu se­hen ist, könn­te für man­che ei­ne klei­ne sprach­li­che Her­aus­for­de­rung sein. Und ge­nau dar­um geht es in der Aus­stel­lung: um Kom­mu­ni­ka­ti­on und Kon­flik­te – dar­um, was ge­sagt wird, was un­aus­ge­spro­chen bleibt und was zwi­schen den Zei­len mit­schwingt.

Kom­mu­ni­ka­ti­on ist schwie­rig

Kom­mu­ni­ka­ti­on ist das Fun­da­ment zwi­schen­mensch­li­cher In­ter­ak­ti­on und da­bei gleich­zei­tig Ur­sprung vie­ler Kon­flik­te. Miss­ver­ständ­nis­se, un­ter­schied­li­che Per­spek­ti­ven und emo­tio­na­le Ein­flüs­se kön­nen da­zu füh­ren, dass Kom­mu­ni­ka­ti­on nicht nur ver­bin­det, son­dern auch trennt. 

In jüngs­ter Zeit hat sich der Ton­fall in De­bat­ten, sei es in der Po­li­tik, in den Kom­men­tar­spal­ten von On­line­por­ta­len oder auf So­cial Me­dia, ver­schärft. Es scheint pri­mär dar­um zu ge­hen, mit mög­lichst pro­vo­ka­ti­ven Aus­sa­gen Auf­merk­sam­keit zu er­zeu­gen. Nicht­wis­sen wird häu­fig durch Plat­ti­tü­den und Falsch­in­for­ma­tio­nen ka­schiert. Kon­flik­te sind al­so vor­pro­gram­miert, vor al­lem, weil oft der nö­ti­ge Re­spekt ge­gen­über den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­part­ner:in­nen fehlt.

Doch auch im pri­va­ten Um­feld rin­gen wir im­mer wie­der um die rich­ti­gen Wor­te – und schei­tern nicht sel­ten dar­an. Wie schnell hat man et­was falsch ver­stan­den, oder doch rich­tig, aber miss­in­ter­pre­tiert? Fa­mi­li­en strei­ten, weil ein un­be­dach­tes Wort al­te Wun­den auf­reisst oder aber die Kon­flik­te schwe­len un­ter der Ober­flä­che, wäh­rend nach aus­sen hin Har­mo­nie be­wahrt wird. 

Ver­schie­de­ne Per­spek­ti­ven

Die Aus­stel­lung im Küefer-Mar­tis-Hu­us be­leuch­tet un­se­re Kom­mu­ni­ka­ti­on und die dar­aus re­sul­tie­ren­den Kon­flik­te. Da­bei wer­den auch «In­itia­ti­ven für ein fried­li­ches Zu­sam­men­le­ben und Me­tho­den für ei­ne kon­struk­ti­ve Kom­mu­ni­ka­ti­on» the­ma­ti­siert. Der Aus­stel­lungs­fo­kus liegt nicht nur auf Liech­ten­stein, son­dern es wur­den auch Per­spek­ti­ven aus dem Li­ba­non, der Ukrai­ne oder Ti­bet in­te­griert.

So ver­bin­det bei­spiels­wei­se der Künst­ler Adam Vogt in sei­nen «idyl­li­schen Aqua­rell­bil­dern» ei­nen un­ter­schwel­li­gen Fa­mi­li­en­kon­flikt mit «blau­em Him­mel, rei­fen Brom­bee­ren oder wil­den Blu­men». Das Kol­lek­tiv La­che­sis er­zählt mit Text-Bild-Kom­bi­na­tio­nen Ge­schich­ten von den un­ter­schied­lichs­ten Men­schen im Li­ba­non. Und die Ku­ra­to­rin Lau­ra Hil­ti hat sich mit ver­schie­de­nen Me­tho­den zur «ge­walt­frei­en Kom­mu­ni­ka­ti­on» aus­ein­an­der­ge­setzt. 

Das al­les und wei­te­re the­ma­ti­sche Bei­trä­ge gibt es im Küefer-Mar­tis-Hu­us zu ent­de­cken. Hin­ge­hen – und dar­über re­den!

 

«Ma mu­as halt re­da med da Lütt, med am Vää tuat mas oo»: Aus­stel­lung, 8. März bis 6. Ju­li, Küefer-Mar­tis-Hu­us, Rug­gell FL

Ver­nis­sa­ge: 7. März, 19 Uhr 

Wei­te­re In­fos zu Aus­stel­lung und Work­shops: kue­ferm­ar­tis­hu­us.li