Die Natur ist bunt und vielfältig – auch, wenn es um Liebe, Geschlecht und Sexualität geht. Lange Zeit wurden queere Verhaltensweisen im Tierreich ignoriert oder als Ausnahmefälle betrachtet, doch die Wissenschaft zeigt heute ein anderes Bild: Homosexuelle Pinguinpaare ziehen gemeinsam Jungtiere auf, Clownfische wechseln ihr Geschlecht, und viele Tierarten leben Liebes- und Sozialbeziehungen jenseits der klassischen Zweigeschlechtlichkeit. Von schwulen Flamingos über pansexuelle Primaten bis hin zu mehrgeschlechtlichen Pilzen – die Welt der Fauna und Flora überrascht mit einer Vielfalt, die gesellschaftliche Normen in Frage stellt und das Verständnis von «natürlichem Verhalten» neu definiert.
Diese Vielfalt feiert am 10. und 11. April das Stück «Queere Tiere» im Keller Theater in Winterthur. Zu erwarten ist eine Mischung aus Drag-Performance, musikalischem Erzähltheater und fantasievollem Bühnenzauber. Im Zentrum stehen die beiden Künstler:innen Daniel Hellmann und Coco Schwarz als die hybriden Mensch-Tier-Fabelwesen Soya the Cow und Piano Prince. Mit Witz, Charme und musikalischer Virtuosität erzählen sie von der queeren Seite des Tierreichs.
Es gehe um wahre Geschichten von queeren Tieren, aber auch um Märchen und Mythen, die Transformation, Vielfalt und Anderssein thematisierten, schreibt das Theater. Mit Gesang, Tanz und Erzählkunst nehmen die beiden Künstler:innen das Publikum mit in eine Welt, in der «schwule Schafe, lesbische Albatrosse, zweigeschlechtliche Schnecken und transgender Clownfische selbstverständlich nebeneinander existieren».
Die Show zeigt «ein vielschichtiges Bild der Natur, die – von heteronormativen Interpretationszwängen und Übertragungen befreit – das Leben in seiner bunten Fülle von Daseinsformen sichtbar macht und feiert», so das Kellertheater.
«Queere Tiere»: 10. und 11. April, jeweils 20 Uhr, Kellertheater, Winterthur