Quarantänetipp 8: Black Metal

Saiten hat in die Runde gefragt und allerhand «Quarantänetipps» zusammengestellt. Heute empfiehlt Georg Gatsas eine dreiteilige Metal-Doku über die selbstgewählte Isolation.
Von  Gastbeitrag
Illustration: Dario Forlin

One Man Metal heisst die von Noisey produzierte und in Schwarzweiss gefilmte Dokumentation, in der sich der Moderator J.R. Robinson aufmacht, drei der wohl berüchtigtsten, aber auch medienscheuesten Akteure eines ominösen Subgenres des Black Metal ausfindig zu machen.

Robinson führt uns in die Hinterländer von Oakland und Los Angeles zu Leviathan und Xasthur, auf ein abgelegenes Bauernhaus in Tasmanien zu Striborg. Die drei produzieren als Solokünstler in selbst erwählter Isolation Black Metal am Rande der Gesellschaft. Und verkörpern alles, wofür dieser steht: Anthropophobie, Depression und Wut.

Die Kamera führt uns direkt in die Wohnzimmer der drei Musiker, wo wir sie beim Spielen von Blast Beats und hohen Gitarrenriffs, beim Aufnehmen von gutturalen Schreien sehen. Und kommt dabei den Portraitierten immer näher: Absonderung von genormten gesellschaftlichen Verhältnissen, traumatische unverarbeitete Erlebnisse in der Vergangenheit oder Naturverbundenheit kommen offen zur Sprache, sind die Triebfeder des immensen musikalischen Outputs dieser drei Protagonisten – und macht gerade in diesen Tagen diese Dokumentation wieder so sehenswert.

Black Metal’s Unexplored Fringes, One Man Metal, Part 1:

In the Darkest Shadows of Black Metal, One Man Metal, Part 2:

Everybody Dies Alone, One Man Metal, Part 3:

Dieser Tipp erschien im Aprilheft von Saiten.