Quarantänetipp 13: Keine Kultur

Was tun, wenn mensch daheim blieben soll? Saiten hat in die Runde gefragt und allerhand «Quarantänetipps» zusammengestellt. Heute hat Rosie Hörler leider keinen Kulturtipp für Sie.
Von  Gastbeitrag
Illustration: Dario Forlin

Ich habe heute leider keinen Kulturtipp für Sie. Ja, es ist keine einfache Zeit, dieser Lockdown. Unser öffentliches Leben steht fast still und gar ganz still ist es um die Kultur geworden. Keine Konzerte, keine Theatervorstellungen, keine Kleinkunst, kein grosses Kino – alles abgesagt und wir gehen auf Abstand.

Bleiben zu Hause. Und da, in diesem Daheim, da gibt es keine Kultur! Klar, könnte man stundenlang gespeicherte Serien streamen, verstaubte Bücher lesen, gesammelte Platten hören – aber man könnte auch stundenlang einfach gar nichts tun. Eben keine Kultur. Absagen. Abstand gewinnen.

Wir könnten nämlich auch einfach mal zu Hause sein. Gemütlich auf einem Stuhl sitzen, ungeschminkt und unfrisiert mit einer Tasse Tee in der Hand und der Jogginghose an den Beinen. Den Blick aus dem Fenster werfen auf die leeren Strassen und dabei an nichts und wieder nichts denken. Stundenlang einfach nichts. Es würde uns so gut tun.

Und dann, irgendwann in ein paar Wochen, wenn sich die Strassen, die Konzertsäle, Theater und Museen wieder füllen, wenn das Draussen wieder zu leben beginnt, um so mehr wertschätzen, dass wir sie haben – die Kultur.