Quarantänetipp 1: Güldin
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2007 veröffentlichten Daniel Ryser (aka Göldin) und Sascha Rossier (aka Lügner) unter dem Namen Güldin ein gemeinsames Musikalbum. Um dieses zu bewerben, inszenierten die beiden Rapper ein Weltuntergangsradio. Unter den aktuellen Umständen wirkt ihr fiktives Notstandsradio jedoch erschreckend echt und bietet sich deshalb perfekt an für eine skurrile Realitätsflucht.
Inspiriert vom Radio-Hörspiel Krieg der Welten von Orson Welles (1928) kapern die beiden Rapper gemeinsam mit weiteren Persönlichkeiten wie Mona Vetsch oder Seven einen Tag lang die Radiostation LoRa und inszenieren so den Weltuntergang.
Highlight-Clips und das komplette Notstandsradio: hier.
Lügner & Göldin: Güldin (2007), erschienen bei Punkrap Swiss Guerilla Music
Die fiktive Apokalypse bricht aus, weil die Klimakatastrophe auf der ganzen Welt zu verheerenden Überschwemmungen führt. In der Folge kommt es zu Seuchen und Nahrungsmittelknappheit. Der Bundesrat entschliesst sich daraufhin, die Genverordnung zu lockern, und es kommt wie es kommen muss: Die Experimente geraten ausser Kontrolle und Mutanten jagen die Menschen durch die vollkommen zerstörten Städte. Die beiden Rapper halten derweil im Studio die Stellung und geben Verhaltens- und Überlebenstipps, diskutieren mit Expertinnen und Experten und verkünden laufend die neusten Hiobsbotschaften.
Die Parallelen zur medialen Berichterstattung über das Coronavirus sind teilweise schon fast erschreckend. Die unterhaltsame Gestaltung des Weltuntergangsradios sorgt jedoch dafür, dass man immer wieder mit einem Augenzwinkern daran erinnert wird, dass die aktuelle, reale Pandemie noch viel schlimmer sein könnte.
Tipp: Das Notstandsradio möglichst synchron zur aktuellen Uhrzeit hören!
Dieser Tipp erscheint auch im Aprilheft von Saiten.