Punks und Hippies glücklich vereint
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Mitten in der Landwirtschaftszone beim Hasenhus oberhalb von Rorschacherberg treffen sich dieses Wochenende Hippies und Punks und sonstiges Feiervolk, werfen für einmal ihre angestaubten ideologischen Grabenkämpfe auf den Miststock, der – nebenbei erwähnt – auch offiziell als Pissoir fungiert, und konzentrieren sich auf die subkulturellen Gemeinsamkeiten: launige Musik bis tief in die Nacht und ein rauschendes Fest der Toleranz für jedefrau.
In den 30 Franken Eintritt sind nicht nur Musik, gute Laune und ein Ausblick über den Bodensee inbegriffen, der noch grandioser ist als jener vom Sur le Lac, sondern auch Dosenbier à discrétion. Und den Preis fürs Raclettebrot kann man sich erwürfeln. Karnivoren müssen sich nicht sorgen, es gibt hervorragendes Schnitzelbrot und ausserdem diverse vegane Leckereien.
Zwischen 17 und 22 Uhr fährt ab dem Hauptbahnhof Rorschach beim Kiosk halbstündlich das ORB-Shuttle. Über verschlungene Pfade erreicht man das überschaubare Gelände aber auch per motorisierten Individualverkehr. Vom Motorrad bis zum Campingbus sind alle willkommen. Gezeltet wird auf den Wiesen ums Hasenhus.
Headliner auf der Rainbow-Stage dieses Jahr ist die cis- und trans-rheinische Funk-Combo Organic Stuff um die umtriebige Rebsteiner Frontfrau Manuela Oesch Olowu. Mit Obacht Obacht spielt ein bekannter Name der Ostschweizer Garage-Szene auf. Die Lo-Fi-Truppe des Frauenfelders Tobias Rüetschi hat mit ihrem Rock’n’Roll schon oft live überzeugt.
Open R’berg: 20. Juli, Hasenhus Rorschacherberg
Den Abend auf der Bühne eröffnen die Rorschacher Brut mit wütendem Hardcore und weiblichen Vocals. Ergänzt wird das Programm auf der neuen Wagon Stage durch das ulkig- punkige Ukulele-Tuba-Duo Landi Bandi und die blues-rockige One-Man-Band Mono Mojo sowie einen Djembe-Workshop für Einsteiger mit Nar Ndiaye. Den elektronischen Schlusspunkt setzt zum dritten Mal das Winterthurer DJ-Kollektiv Britney Spears II.
Also auf zum Hasenhus, hoch über den Dächern Rorschacherbergs, wo der Gegenentwurf zum privatisiert-bünzligen Seeufer-Bonzentum gelebt wird!
Dieser Beitrag erschien im Sommerheft von Saiten.