ProLitteris-GV: Neue Online-Entschädigung
Das gute Ergebnis bei der Jahresrechnung 2016 führte Kübler auf die Reduktion der Verwaltungskosten um zwei Millionen von 7,5 auf 5,5 Millionen Franken und auf die Verbesserung des Gesamtertrages um rund 1,5 Millionen auf 33 Millionen Franken zurück.
Ab 2018 auch Entschädigungen für Onlinewerke
Die Verbesserung des Gesamtertrages ist das Ergebnis der Bemühungen von ProLitteris, die Vergütungen für die Verwendung von Urheberrechten vollständig einzuziehen. Wenn nötig verklage die Verwertungsgesellschaft säumige Schuldner bei Gericht, sagte Kübler.
Neu sei ab 2018 auch eine Entschädigung von Onlinewerken geplant. Bis jetzt gingen an diese Sparte keine Abgeltungen. Seit Anfang 2017 bemüht sich die Verwertungsgesellschaft jedoch mit einem internen Projekt um die Einführung einer Entschädigung. Das Konzept soll die rechtlichen Grundlagen klären und die Voraussetzungen für einen neuen Genehmigungsantrag ans Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) schaffen, führte Kübler weiter aus. ProLitteris habe sich mit der technischen Lösung der VG Wort in Deutschland vertraut gemacht und stehe mit IT-Unternehmen im Kontakt für die technische Umsetzung.
Gestützt auf Tarife und Verträge zieht ProLitteris als Urhebergesellschaft für Literatur und bildende Kunst Vergütungen für die Nutzung von Urheberrechten ein und verteilt die Entschädigungen an die Inhaber der Rechte. Das sind Autorinnen und Autoren, Verlage, bildende Künstler und Fotografinnen sowie andere Verwertungsgesellschaften im In- und Ausland.
Zum sechsten Mal ProLitteris-Preis
ProLitteris betreibt auch zwei Stiftungen. Die eine ist die Fürsorge-Stiftung für in wirtschaftliche Notlagen geratene ProLitteris-Mitglieder. Sie erbringt unter anderem Altersrenten. Die andere Stiftung ist der Kulturfonds. In St.Gallen hat letztere zum sechsten Mal den ProLitteris-Preis in der Höhe von 40’000 Franken und den Förderpreis von 10’000 Franken verliehen. Den Hauptpreis erhielt die 55-jährige Bieler Videokünstlerin Marie José Burki, und der Förderpreis ging an die 33-jährige Berner Videokünstlerin Livia Di Giovanna.