Postkarten aus Turin (II)

Am Montag soll in Norditalien das Ausgehverbot gelockert werden. Aber die wirtschaftliche Not wächst, die Spannungen nehmen zu: Dies berichtet der Filmemacher Davide Tisato in seiner zweiten Serie von Postkarten aus Turin, der Stadt im Ausnahmezustand.
Von  Gastbeitrag

In den Gassen Turins hängen Solidaritätskörbe. «Chi puo metta – chi non puo prenda» steht darauf: Wer kann, der gebe, wer nicht kann, der nehme. Es ist eine Form der Nachbarschafts-Solidarität; anonym, denn viele schämen sich ihrer Not.

Zwar scheint die schlimmste Phase der Coronakrise auch in Norditalien überwunden. Aber ökonomisch stehen viele Menschen am Abgrund – und die sozialen Spannungen nehmen zu. Die Polizei greift hart durch.

Davide Tisato meldet sich aus Turin, wo er seit Beginn des Lockdown lebt, zum zweiten Mal mit einer Bild- und Tonreportage: beklemmende Dokumente der Not und ein wenig hoffnungsvoller Ausblick auf die kommenden Wochen.

Hier geht es zur interaktiven Fotoreportage.

Davide Tisato, Soziologe und Dokumentarfilmer, ist in Heiden AR aufgewachsen, lebt momentan in Marseille und befindet sich seit kurz vor der Grenzschliessung in Italien.