Pommes und Post-Grunge

Die Band French Fries in Aktion (Bild: French Fries/Simon Vergés & Anita Moresi )

Lautstarken Post-Grunge bringen die Bands French Fries und The Least Evil ins Kaff nach Frauenfeld – roh, schräg, energiegeladen.

Im Kaff in Frau­en­feld wird es am 3. Mai laut und fet­tig. Auf dem Pro­gramm ste­hen zwei Bands, die laut Ver­an­stal­ter «Rock und Post-Grunge vom Feins­ten» ser­vie­ren: French Fries und The Least Evil.

French Fries sind nicht nur ei­ne ziem­lich gei­le Bei­la­ge (oder auch Haupt­gang), son­dern auch ei­ne Band. Und wie die frit­tier­ten Na­mens­ge­ber ist sie: ziem­lich geil. Das 2017 ge­grün­de­te Duo French Fries be­steht aus Si­mon Ver­gés (Schlag­zeug, Vo­cals) und Ani­ta Mo­re­si (Gi­tar­re, Vo­cals). Die bei­den Win­ter­thu­rer:in­nen brin­gen ei­ne En­er­gie auf die Büh­ne, die laut dem Kaff klingt, «wie wenn das Wie­ner Sin­fo­nie­or­ches­ter Mes­hug­gah co­vern wür­de». Auch die Band nimmt sich wohl nicht all­zu ernst und be­schreibt ih­ren Sound so: «Wie wenn Bil­ly Cor­gan und Da­ve Grohl zu zweit – to­tal be­trun­ken – ver­su­chen wür­den, das Slip­knot-Al­bum Io­wa zu co­vern.»

Ganz da­ne­ben ist das nicht: French Fries sind laut, auf­ge­dreht und kom­pro­miss­los ro­ckig. Gi­tar­ren satt, trei­ben­de Drums, und Vo­cals, die ir­gend­wo zwi­schen Power­puff Girls und schwe­rem Som­mer­re­gen pen­deln. Ziem­li­che Band­brei­te, aber dass das geht und auch in ei­nem ein­zi­gen Song funk­tio­niert, zeigt sich im Lied Pic­tu­re of Me. Der 2025 er­schie­ne­ne Song er­in­nert ei­ni­ge viel­leicht an ei­ne ge­dop­te Ver­si­on von Song 2 der bri­ti­schen Band Blur, ge­paart mit Wal­pur­gis­nacht und 80er-Par­ty. 

Doch Pom­mes al­lein ma­chen noch kein Me­nü – min­des­tens Ket­chup brauchts im­mer. Und im Kaff folgt auf French Fries das klei­ne­re Übel: The Least Evil. Die Band wur­de 2014 ge­grün­det und be­steht aus An­dy Good (Gi­tar­re, Ge­sang) und Si­mon Wett­stein (Schlag­zeug). Die bei­den Win­ter­thu­rer wa­ren schon vor The Least Evil mit der Band Sa­ge­buzz ak­tiv. In ih­rem Mu­sik­pro­jekt The Least Evil er­hal­ten die bei­den Un­ter­stüt­zung des Bas­sis­ten Gi­an. 

Den Sound von The Least Evil be­schrei­ben die drei als «en­er­gie­ge­la­de­nen, ab­wechs­lungs­rei­chen, me­lo­di­schen Post-Grunge». Und Post-Grunge ist auch de­fi­ni­tiv das, was in Songs wie Blind Ha­ting pas­siert. Der Track klingt roh, aber nicht un­fer­tig, ir­gend­wo zwi­schen Wut und Kon­trol­le – Grunge eben, mit kla­rem Tri­but an Nir­va­na. Doch die Band kann auch an­ders: Mit Rai­ny Days lie­fert das Trio ei­ne me­lan­cho­li­sche Bal­la­de und be­singt das ewi­ge The­ma: die Lie­be. 

French Fries und The Least Evil, 3. Mai, ab 21 Uhr, Kaff, Frau­en­feld.

kaff.ch