Ohne Favelas
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Am 1. und 2. August wird am KAFF-Openair im Garten auf der Gegenfahrbahn musiziert: Die Schaffhauser «Geischterfahrer» Papst & Abstinenzler fahren mit trockener Mundart-Musik gegen den Strom der Welt. Und nach den «Geischterfahrern» im schwarzen Oldtimer folgt das Bass-Mobil: Erwin Stereo sind mit dem Dub-Bus auf Tour und besuchen den Garten. Offbeats aus dem Transporter – mit dem genialsten Rider der Welt: 1 x 230 Volt. Das freut den (Tief-)Tontechniker.
Zurück zum 1. August: Rütlischwur und so… – am Out in the Green Garden werden bevorzugt andere Mythen kolportiert. Zum Beispiel nie veröffentlichte Grimm-Märchen des St.Galler Electroblues-Duos Loreley & Me. Oder Space-Stories von der Breakbeat- und Reggae-Band BUMshankar. Oder die Sagen des Señor Magia Obscura – erzählt von der Stoner-Rock-Band Addicthead. Und noch viele mehr.
Hübsche Alternativen zu Rütli-Reden sind auch auf der offenen Kleinkunstbühne in der Rondelle zu erwarten. Moderiert wird die sogenannte «Pseudosphäre» von Jünther Bauch, bekannt aus verschiedenen Formaten des Live-Trash-TV. Darbietungen aller Art sind willkommen – und werden von Jünther Bauch vielleicht mit Brandy bejubelt.
Ab nächtlicher Stunde kann man den Botanischen Garten im Zweikanalton erkunden: Zur Kopfhörerparty gibts allzeit zwei DJs auf zwei Kanälen – um mit Techno oder Balkan Beats durch die Bäume zu streifen. Und vielleicht hört man auch mal eine Gruselgeschichte auf dem einen Kanal; ein klein wenig Walpurgisnacht darf sein.
Zwar kann sich das geneigte Publikum – im Gegensatz zum Openair Frauenfeld – am Out in the Green Garden keine Favelas fürs Wochenende mieten. Und Villen mit WLAN gibts auch nicht. Aber unter Bäumen ist Kultur sowieso besser gebettet.
1. / 2. August, Botanischer Garten Frauenfeld.