Neue Musik
Eine erfreuliche Universität zu neuer Musik und alternativen Szenen aus aller Welt: am Dienstag ist Thomas Burkhalter vom Norient-Netzwerk zu Gast im Palace. von David Nägeli
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Oft ist Musik ein Streben nach dem Unbekannten, neuen Gefühlen und Aufgaben. «In den letzten paar Jahrzehnten hat dieses Streben nach dem Unbekannten nur noch auf sich selbst verwiesen», schreibt Simon Reynolds im vielbeachteten Retromania. Warum Pop nicht von seiner Vergangenheit lassen kann. Eine Frage in Buchform, wieso sich die westliche Musik auf die Vergangenheit fixiert und der Retro die Vorherrschaft übernommen hat. Sein Fazit: «Dann bleibt nur noch die Möglichkeit, dass das Neue von ausserhalb des Westens kommt, aus Gegenden der Welt, in denen die Kultur weniger ausgeschöpft ist.»
Das Norient-Netzwerk sucht nach dem Neuen und Alternativen: In Ägypten, in Ghana, in Beirut – und am Dienstag im Palace. Norient-Gründer, Musikethnologe und -journalist Thomas Burkhalter diskutiert an der erfreulichen Universität neue Musikszenen, Produktionsformen und Trends aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Der Blick über den westlichen Pop-Rand hinaus wird mit Auszügen aus dem Norient-Buch Out of the Absurdity of Life – Globale Musik und audiovisuellen Zeitdokumenten untermalt.
Einige Kostproben aus den musikalischen Entdeckungsreisen des Norient-Netzwerkes:
Der südafrikanische Musiker und Produzent Umlilo aus Kapstadt. Seine Musik ist eine Weiterentwicklung des Kwaito, einer House-Variante aus Johannesburg, die mit afrikanischen Samples und Sounds arbeitet.
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Tamer Abu Ghazaleh, ein ägyptischer Musiker mit unzähligen Projekten, betreibt das Label EKA3 und will ein Netzwerk für alternative Musik im Nahen Osten aufbauen.
Die ZZK Mixtapes entspringen dem Zizek Club aus Buenos Aires. Er bot DJs eine Plattform, die den lateinamerikanischen, psychedelischen Cumbia mit elektronischen Beats mischten.