Kunst im Kleinformat

In die Züglihaltestelle Strahlholz zwischen Bühler und Gais passen hunderte Kunstwerke. Ausgestellt werden sie aber nur zwei Tage lang: am 26. und 27. November.
Von  Corinne Riedener

Man überfährt das Häuschen fast, wenn man nicht genau hinsieht, so unscheinbar liegt es an der Bahnstrecke. Strahlten da nicht die Tür und die Fenster im Rot der Appenzellerbahnen, könnte man meinen, es sei ein Heugaden. Doch einmal im Jahr treffen sich im Strahlholz die Lokomotiven der zeitgenössischen Kunst. Oder so ähnlich. Dieses Jahr zeigen hier Kunstschaffende von nah und fern bereits zum 24. Mal Zeitgenössisches im Postkartenformat.

Erfunden wurde das Projekt «Künstlerpostkarten» von Birgit Widmer, Hans Schweizer und dessen Tochter Harlis. Zum diesjährigen Kunsthalt haben sie wieder rund 60 Kunstschaffende eingeladen, darunter solche aus Japan, Finnland oder Tschechien, aber auch Künstler:innen aus der Region, zum Beispiel Martina Morger, Lika Nüssli, Herbert Weber, Michael Bodenmann, Sven Bösiger, Sylvia Geel, Gabriela Falkner oder Felix Stöckli. Manche sind schon seit Jahren dabei.

26. und 27. November, 13 bis 18 Uhr, Bahnhaltestelle Strahlholz

Infos hier

Vorgaben gibt es keine, abgesehen vom Format Din-A6, also ca. 10 mal 15 Zentimeter, ansonsten ist das Motto quasi «postcarte blanche». Jetzt hängen die kleinen Werke wieder dicht an dicht im alten Wartehäuschen: Zeichnungen, Collagen, Fotografien, Holzschnitte und was der Techniken mehr sind, es gab auch schon ess- oder hörbare Karten. Was dieses Jahr den Weg an die Wand findet, ist noch geheim. Klar ist nur: Es wird zeitgenössisch und eng im Strahlholz.

Wer will, kann sich ein Stück davon mitnehmen, aufs Zögli, nach Hause, zum nächsten Briefkasten oder wohin auch immer. Die Künstler:innenkarten werden zu einem Preis von je 30 Franken verkauft. Allerdings ist Eile geboten: die Ausstellung findet nur zwei Tage lang für jeweils fünf Stunden statt.