Kino Rex wird geflutet
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Seit Sommer 2018 ist das St.Galler Kino Rex geschlossen. Saiten organisierte vor einem Jahr ein mehrwöchiges Abschieds-Zwischennutzungs-Programm im «Ex Rex», und alle, die nochmals im grossen Kinosaal standen, weinten dem wunderbaren Ort eine Träne nach.
Statt dem Kinokomplex soll nach Plänen des Generalunternehmens HRS ein Mehrfamilienhaus entstehen. Den 1952 aus dem Fels herausgesprengten Kinosaal wollte man mit Schutt auffüllen.
Smart mit Schwamm
Während es mit dem Start des Neubaus noch harzt, hat Entsorgung St.Gallen eine weitere Verwendung des ehemaligen Kinosaals ins Spiel gebracht: Er soll, statt mit Schutt aufgefüllt, zum Regenrückhaltebecken werden. Damit lebe man dem «Sponge City»-Konzept nach, das – wie ein Schwamm – die vermehrt zu erwartenden Starkregen aufsaugen und damit Überflutungsgefahren lindern und die Kanalisation im Stadtzentrum entlasten kann. So spare man sich teure Ausbauprojekte der Abwasserleitungen im Bereich des Blumenbergplatzes und des Schibenertors.
Für das «Sponge Cty»-Konzept hat Entsorgung St.Gallen letztes Jahr den mit 100’000 Franken dotierten «Smart City Award» für «intelligente Kanalnetzbewirtschaftung» bekommen. Nun soll ein Teil dieses Geldes für den Umbau des früheren Kinosaals in ein Rückhaltebecken investiert werden.
Die vollständige Vorlage hier.
Dazu müssen zum einen die Kanalisation zum und aus dem ehemaligen Kinosaal verlegt werden. Das Saalvolumen soll in drei Kammern unterteilt werden, die je nach Wassermenge nacheinander geflutet werden. Dafür muss der Übergang zwischen Boden und Wänden abgedichtet werden. Und es braucht Pumpen und eine Entlüftungsanlage. Der Zugang soll über den früheren Kino-Notausgang erfolgen. Auch die Reinigung der Becken ist geplant.
Kostenpunkt: 580’000 Franken
Das Stadtparlament soll für dieses Projekt 580’000 Franken bewilligen. Diese Kosten seien praktisch gleich hoch, wie der andernfalls nötige und schwierige Ausbau der Mischwasserkanäle im Bereich des Blumenbergplatzes, argumentiert der Stadtrat.