Hopp, Mundart!

Am Wochenende purzelt vieles zusammen in Lichtensteig: Konzerte, Spoken Word und eine Kunstausstellung. Es ist wieder Zeit für «Kultur verussen».
Von  Corinne Riedener
Autorin Lidija Burčak liest am Freitag ab 20:30 Uhr aus ihren Tagebüchern. (Bild: pd)

Lichtensteig war schon nice, bevor es mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet wurde, imfall. Dieser war nur die verdiente Ernte für den jahrelangen Effort, den die Lichtensteiger:innen in die Zukunft ihres Städtchens gesteckt haben.

Ein Kristallisationspunkt ist seit 2019 das dortige Rathaus für Kultur in der ehemaligen Gemeindeverwaltung. Es vernetzt Kunst- und Kulturschaffende mit dem Ort, organisiert Konzerte, Ausstellungen oder Diskussionsrunden und beherbergt nebst einem Gastrobetrieb, Eventräumen und zahlreichen Ateliers auch die Dogo Residenz für Neue Kunst. Und jedes Jahr veranstaltet es das zweitägige Festival «Kultur verussen», wo das alles zusammenpurzelt.

Dieses Jahr wird die verussen-Zeit mit Konzerten, Spoken Word, einer Kunstausstellung im öffentlichen Raum und der beliebten Sommerbar vor dem Rathaus gefeiert. Auch eine Zaubershow für Kinder steht auf dem Programm.

Den Auftakt am Freitagabend macht Lidija Burčak mit einer Lesung aus ihren Tagebüchern, auf denen ihr vielbeachteter Erstling Nöd us Zucker basiert. Am gleichen Abend wird auch die Ausstellung «Frida» im Städtchen eröffnet, die über das Festival hinaus zu sehen ist.

Die Namensgeberin Frida Edelmann-Knöpfel lebte von 1864 bis 1921 in Lichtensteig. Sie war eine aufmerksame Zeitbeobachterin und -beschreiberin. Ihre Mundarttexte handeln vom damaligen Leben im Ort, aber auch von ihrem Alltag als Ehefrau und Mutter.

Kultur verussen: 7. und 8. Juli, Rathaus für Kultur und Städtchen Lichtensteig

rathausfuerkultur.ch

Als Hommage an sie und ihre Erinnerungen, haben die Künstler:innen Karin Karinna Bühler, Martina Morger, Reto Müller, Lika Nüssli und Thomas Stüssi Werke im öffentlichen Raum geschaffen. Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Rathaus für Kultur, der Dogo Residenz für Neue Kunst, dem Museum Ackerhus und der Albert Edelmann-Stiftung.

Wenn es dann dunkel geworden ist, betritt To Athena mit ihrer Mischung aus Schweizerdeutsch-leisen Tönen und Englisch-funkelndem Pop die Bühne. Am Samstag stehen zwei weitere Konzerte auf dem Programm: Heidi Happy meldet sich nach doppelter Baby- und anschliessender Kreativpause mit neuen Tönen zurück. Anschliessend lässt Stefan Frühmorgen alias Urban Junior die Tanzbeine zappeln – eine Elektro-One-Man-Punk-Band in bester Anti-Boyband-Manier. Wir sehen uns verussen!