Gassenhauer: Achtung Mutation
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Seit bald zehn Jahren debattieren Günther und Emmi am Wortlaut-Festival den Lauf der lokalen und globalen Dinge. Bis 2016 war der Pelikanerker in der Schmiedgasse Schauplatz der nächtlichen Gassenhauerei. Nach einem kurzen Abstecher ins Waaghaus wurde 2019 auf die Metzgergasse gehauen – unausgewogen und aufmüpfig wie eh und je. Schon 2020 hatte dann jemand anders die Klappe noch weiter offen: Corona. Günter und Emmi schlugen drum klammheimlich aus dem Lockdown zu, hier der Coronahauer des Vorjahrs.
Auch dieses Jahr melden sich die zwei gezwungenermassen aus den eigenen vier Wänden.
Und darum geht es:
Diese Pandemie holt alles ans Licht. Das Gute und das Böse. Emmi hat ihren Traumjob gefunden – hat kurzerhand eine Firma gegründet, «Die neue Freiheit» heisst sie: Handel mit und Vertrieb von Impfpässen. Klar, nicht ganz billig, aber man kriegt ja auch viel dafür. Und: absolut fälschungssicher.
Und wo steckt Günther? Der hat sich verkrochen. Bloss keinen treffen. Bloss nicht reden. Am besten daheimbleiben. In den eigenen vier Wänden. Aber dann plötzlich dieses komische Gefühl an der Nase, diese Hautveränderung hier und dort. Irgendwas mit dieser Mutation? Eine neue Variante. Rasend ansteckend, im Thurgau erstmals aufgetaucht.
Im Gassenhauer 2021 geht es ab mit den Mutationen, dass kein Haar auf dem anderen bleibt. Pandemietauglich in der eigenen Stube gefilmt, schaufeln sich Emmi (Diana Dengler) und Günther (Marcus Schäfer) ihren je eigenen Weg durch Corona. So viel sei verraten: Es ist eine Geschichte, die nur die schlimmstmögliche Wendung nehmen kan
Gassenhauer 2021 von Saiten und Theater am Tisch. Mit Diana Dengler und Marcus Schäfer (Spiel), Peter Surber (Text) und Jurek Edel (Schnitt). Online im Rahmen des Wortlaut Festivals ab Samstag 27. März, 18 Uhr.