FCSG – YB 0:2 – Der missratene Saisonstart zum Nachlesen

Der FC St.Gallen startet mit einer schlechten Leistung in die neue Saison. Die 0:2-Niederlage gegen die Berner Young Boys zum Nachlesen im Senf-Ticker.
Von  SENF Kollektiv

FCSG – BSC Young Boys 0:2

21 Uhr 53 – Wir verabschieden uns mit einem Zitat des Lieds, das gerade im Stadion läuft: „We fucked it up this time!“

21 Uhr 52 – Schiri Jaccottet pfeift ab. Die Zuschauer pfeifen. Der FC St.Gallen steht nach dem ersten Spiel gleich mal auf dem letzten Platz. Hoffentlich verliert morgen ein Team höher…

Minute 91 – Die Nachspielzeit beträgt drei Minuten. Noch kein Zapfenstreich.

Minute 89 – Eigentlich sollte ja das Stadion „kybun bar“ heissen. Um Fussball geht es uns wohl auch in dieser Spielzeit nur am Rande. Freunde treffen, ein paar Bierchen kippen, das sind die Hauptanliegen.

Minute 85 – Trotz hoffnungsloser Lage erfüllen wir unsere Pflicht und melden nachträglich: Kurz vor dem zweiten Treffer kam Cueto für Gouaida.

Minute 84 – Das Spiel ist entschieden. Spätestens jetzt, wobei die St.Galler eigentlich schon das Kunststück vollbrachten, dass man selbst bei einem 0:1 von „entschieden“ sprechen musste. Auf jeden Fall frage ich mich gerade, was bei den Promi-Griller so läuft. Wer weiss was? #followerpower

Minute 83 – Und dann stehts 0:2. Lopar wartet am Rand des Sechzehners, bis der Ball zu ihm kommt. Dann merkt er, dass das nicht reicht. Zu spät, er kann nur noch am Ball vorbeischlagen. Kubo erhört auf 2:0 für die Berner. Das wars dann wohl. Neue Saison – Alte Leier.

Minute 81 – Derweil erreicht uns über #followerpower eine weitere Antwort: Pantone. Nein, mehr stand da wirklich nicht. Wir fragen unseren Grafiker heute Abend, was das für eine Farbe sein soll.

Minute 77 – Knapp 13’000 Zuschauer sind heute da. Knapp 13’000 Menschen waren doof genug, auf Sat1 „die Promi-Griller – das Duell 2016“ sausen zu lassen und sich stattdessen diesen Mist anzutun. Die Menschen werden immer dümmer. Meine Meinung.

Minute 74 – Tafer geht, Chabbi guet. „Vohzell nöd so en huere chabbis“, ruft das 56-jährige Ich in mir. Einer, der auch an Worten wie „patent“ oder „gäbig“ „dä Plausch“ hat. Ich freu mich aufs Älterwerden.

Minute 72 – Schön anzusehen war vor allem das Rencontre vom Angha, Martin, der seinen Berner Kontrahenten per Hoselupf zu bodigen versuchte. Wär ja schon was, so ein Munni. Da bist du der Star an jeder OLMA.

Minute 71 – Ein Berner rutscht in Lopar, als dieser den Ball schon in den Händen hatte. Danach wechseln 20 der 22 Spieler auf dem Feld die Sportart. Schiri Jaccottet verstreut Sägemehl und verteilt anschliessend wegen fehlendem Abklopfen der gegnerischen Schulter zweimal Gelb. SENF – Din Schwingsport-Liveticker.

Minute 70 – Der neunte Eckball für die Berner. In der Corner-Statistik steht es mittlerweile 0:9. Null zu Neun.

Minute 66 – YB schon wieder mit einer Chance. Der FCSG hingegen kommt kaum je bis weit in die gegnerische Platzhälfte. Abgesehen von Buess spielen alle St.Galler, als ob sie eine knappe Führung zu verteidigen hätten. Bei Eckbällen der Berner stehen sogar alle(!) St.Galler im eigenen Strafraum.

Minute 64 – Mittlerweile kommen wir nicht mehr drum herum: Wir sehen hier die klar schwächste Saisonleistung der St.Galler.

Minute 63 – Zinnbauer wechselt Bunjaku für Aleksic ein.

Minute 61 – Beiden Mannschaften sieht man an, dass es das erste Saisonspiel ist. Natürlich ist mit den Young Boys der Gegner stark, allerdings enttäuschen die St.Galler dennoch. Das Mittelfeld gibt man den Bernern ab, offensiv hat man noch fast gar nichts zustande gebracht.

Minute 58 – Scott Sutter bleibt nach einem Kopfballduell kurz liegen. Und irgendwo in Bern ruft Büne Huber: „Huere Pussy!“

Minute 55 – Ein Berner Eckball wird flach ins Zentrum getreten, wo Bertone sich freiläuft und den Ball aus elf Metern zur YB-Führung versenkt. Wir ahnens ja schon, lieber Blick: „Berner stürmen kYBun park“.

Minute 54 – St.Gallen könnte kontern. Tafer sprintet auf der rechten Seite nach vorne, weiss dann aber nicht so recht, was er mit dem Ball anstellen soll. Nach dem Pass in die Mitte ist der Platz weg und damit auch die Chance.

Minute 49 – Hoarau bedient Ravet per Aussenrist, worauf Ravet auf Lopar zustürmt, die Kugel aber über das Tor setzt. Wir staunen aber noch immer ob Hoaraus Pass. Eine Offenbarung. Mitreissend kraftvoll und sorgfältig filigran gleichermassen. Ein Pass, bei dem sich der Normalsterbliche wohl beide Beine brechen würde. Jetzt verliebt – der Liveticker. Ob das am Fehlen der Kisscam liegt? Wir bleiben dran.

Minute 48 – YB ist auch nach dem Seitenwechsel gefährlicher. Die erste Chance der zweiten Halbzeit gehört den Bernern. Flanke – Kopfball – Out.

Minute 46 – Der zweite Durchgang läuft. Wir summen Xavier Naidoos „Alles kann besser werden“ und richten unseren Blick aufs Spielfeld: keine Wechsel.

21 Uhr 01 – Auch im Stadion sind viele Fans besorgt. Die Manor Kiss-Cam fehlt. Einfach entfernt auf die neue Saison. Eine gewisse Leere macht sich breit…

20 Uhr 59 – Viele besorgte Zuschriften haben uns erreicht, doch leider verfügen auch wir nicht über neue Informationen bezüglich Kai Schwertfeger. Wir hoffen einfach, er ist wohlauf.

Pause – Das war bisher noch keine Werbung für den Schweizer Fussball. Wir werfen fünf Franken ins Phrasenschwein und holen uns ein Bier. Vielleicht wird das Spiel dann besser.

Minute 45 – Pause im Park. Die St.Galler zeigen zwar ihre bisher beste Saisonleistung, YB ist aber gefährlicher und schafft es des Öfteren, sich in der grün-weissen Hälfte festzusetzen.

Minute 42 – Aratore – bereits formstärkster Espe gegen Ende der letzten Saison – wird von Tafer bedient und dribbelt sich temporeich in Richtung Tor. Er zieht aus 18 Metern ab. Der Ball fliegt nur knapp über den Kasten Mvogos.

Minute 40 – Ravet/Hoarau (wissens selbst nicht, das Bier trinkt sich ja nicht von alleine aus) zieht ab und verzieht. Etwa 15 Meter am Tor vorbei, womit den Bernern der Bergpreis nicht mehr zu nehmen ist. Der Berner Zeugwart pflastert derweil die YB-Trikots mit roten Punkten zu. Und Freddy Bickel telefoniert mit Tour-Leader Froome. Der kann ja auch laufen, wie wir festgestellt haben.

Minute 38 – YB bislang mit aussichtsreicherer Offensivaktionen. Die Tour de Chance entscheiden sie vorerst für sich. Und das Maillot jaune tragen die Berner ja auch schon.

Minute 35 – Aratore zieht aus etwa 30 Meter einfach mal ab. Wir vermuten eher aus Verzweiflung, vielleicht auch aus Langeweile. Der Schuss kullert an Mvogo vorbei, der sich in Sicherheit wähnt, dann aber mit Schrecken feststellen muss, dass die Kugel beinahe ins Tor gerollt wäre. Küsst vermutlich flüchtig den Aussenpfosten. Welch kurzweilige Romanze.

Minute 34 – Seit Spielbeginn ist der Himmel über dem Stadion zweigeteilt. Rechts, über der YB-Kurve: Wolken. Links, über dem Espenblock: Blauer Himmel. Wenn das mal kein gutes Omen ist.

Minute 31 – Der FC St.Gallen ködert seine Anhänger mit der Aufforderung Treue zu zeigen. Wenn sämtliche 18 Heimspiele so laufen, sind wir dann mal bei „Reue zeigen“. Das Geld hätte man dann auch anders ausgeben können.

Minute 29 – Das Spiel ist bislang eher ereignisarm, wobei die Hauptstädter die etwas feinere Klinge führen. Ist trotzdem schön, wieder hier zu sein. Weg mit der EM, weg mit den Public Viewings, ein Heimspiel des FCSG ist leider geil.

Minute 27 – Da geniessen wir seelenruhig das Spiel, surfen noch ein bisschen im Internet und werden dann plötzlich von einer unfassbaren Meldung zurück auf den Boden der Tatsachen geschleudert: „Schwertfeger zum Wuppertaler SV.“ Die (Fussball-)Welt wird nie mehr die gleiche sein.

Minute 24 – Luzern hat heute übrigens schon früher gegen Lugano gewonnen. Damit sind die Innerschweizer erster Leader, aber nicht für lange. Hoffentlich.

Minute 21 – Ganz stark, wie Buess ein langes Zuspiel elegant herunterstreichelt um Sekunden später die feminine Eleganz durch maskulinen Kampfgeist zu tauschen. Stellt den Körper clever zwischen Ball und Rochat, bevor er schlussendlich abzieht. Knapp vorbei.

Minute 19 – Herrlich, wie wir Adi Hütter gerade beim frustrierten Kopfschütteln beobachtet haben. Ein Taubsi zu fangen ist eben nicht immer leicht. Legt dann das Handy wieder weg und widmet sich dem Spiel.

Minute 18 – YB wird wieder gefährlich. Lopar geht dazwischen, kann die Chance aber nicht vollständig vereiteln. Eckball. Der bringt aber zum Glück keine weitere Gefahr.

Minute 16 – Erste halbwegs vernünftige Aktion des FCSG. Mutsch und Tafer spielen sich in den Sechzehner. Der letzte Pass von Tafer geht dann aber ins Aus.

Minute 15 – Buess wird am Mittelkreis gefoult, Jaccottet hats gesehen und entscheidet richtigerweise auf Freistoss Grün-Weiss. Und irgendwo im Leutschenbach streichelt Carlo Bertollini seine Glatze und schmunzelt zufrieden. Ferien hat er noch nicht.

Minute 12 – Es wird schon wieder gefährlich vor Lopar: Eine Flanke kommt nahe vors Tor. Aber bei YB scheint auch noch nicht alles zu klappen.

Minute 11 – Erstmals wirds gefährlich: Eine YB-Flanke klärt Angha auf den Fuss von Scott Sutter, der sich nicht traut, abzuziehen. Spielt das Leder stattdessen zu Hoarau, dessen Schuss geblockt wird.

Minute 10 – Schön, wie das mit der #followerpower funktioniert, wir haben bereits eine Antwort erhalten: Wenn Sie nun Grün und Gelb mischen, erhalten Sie einen Ton, der am ehesten als Gelbgrün bezeichnet werden kann: Es handelt sich um einen Grünton, der im Farbkreis näher an Gelb gewandert ist.

Minute 9 – Pflichtbewältigung. Die Espen spielen wir folgt: Lopar – Schulz, Angha, Wiss, Mutsch – Toko – Aratore, Tafer, Aleksic, Gouaida – Buess.

Minute 8 – Wir waren übrigens über die Sommerpause nicht untätig. Wir haben uns die Mühe gemacht, die exklusive Biografie von Ky-Bun Park zu verfassen. Der neue Namensgeber des Stadions hat das schliesslich auch verdient. Zu lesen gibts die Biografie des verdienten südkoreanischen Nationalspielers im SENF #06, der am 13. August erscheint.

Minute 2 – Aus dem YB-Fanblock strömt gelber, aus dem St.Galler Lager grüner Rauch. Welche Farbe entsteht aus dieser Kombination? Irgendwelche Profis in Sachen Farbenlehre am Mitlesen? #followerpower

Minute 1 – Die (Meister-)Saison läuft.

19 Uhr 57 – In 30 Jahren wird „YNWA“ nur noch ein bedeutungsloses Kürzel oder eine belächelte Buchstabenfolge wie „YMCA“ sein. Die Fussballwelt wird dann nur noch wegen „SGAO“ Gänsehaut kriegen.

19 Uhr 56 – Gerade wurde hier zum ersten Mal „Üses Lied“ gesungen. Vertreter der Fanszene haben dieses in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit dem Verein geschrieben, komponiert und produziert. Dank einem Notenblatt konnten alle Stadionbesucher schon mitsingen. Es hapert noch ein bisschen. Aber das Lied hat Potenzial, zur Hymne zu werden. Eine Kostprobe: „Pfifft dä Schiri hüt gäg üs, denn wartet scho dä Heli!“ Klare Ansage an Schiri Jaccottet, sich heute Mühe zu geben. Wer zuhause üben will: Auf www.dv1879.ch/Lied gibt’s Audio und Text.

19 Uhr 40 – So, wir haben nun auch Platz genommen. Etwas verspätet leider, da wir uns noch verlaufen haben. Ist ja auch verdammt weitläufig, dieser Park. War alles einfacher in der Arena, ich sags euch!