FCSG – GC 2:1 – St.Gallen gewinnt zum fünften Mal in Folge!

Wenns läuft, dann läufts. Der FCSG gewinnt auch gegen GC und ist zumindest bis morgen Sonntag punktgleich mit Basel. Das Spiel zum Nachlesen im SENF-Ticker.
Von  SENF Kollektiv
(Bild: zvg)

FCSG vs. GC 2:1

Abpfiff – Der FCSG gewinnt zum fünften Mal in Serie und ist neu im zweiten Rang klassiert. In einer Partie, die taktisch anspruchsvoll war, behält Contini die Oberhand. Sigurjonsson und Ben Khalifa schiessen wundervolle Tore, die träumen lassen. Dieser Verein macht zurzeit Freude. Wir wünschen einen schönen Abend!

Minute 90+ – Wobei, bei GC-Spielern ist Anpöbeln ja eigentlich nie grundlos.

Minute 90+ – Der eingewechselte Buess pöbelt mal eben drei GC-Spieler grundlos an. Ich habe einen neuen Lieblingsspieler.

Minute 90+ – King, eben eingewechselt, denkt hier nicht daran, sich langsam ins Spiel einzufügen. Wie eine Dampfwalze zwingt er den Stürmer von GC dazu, den Ball ins Aus zu spielen.

Minute 90 – Van der Werff verlässt angeschlagen den Platz. King ist gekommen, um zu bleiben.

Minute 88 – Toko läuft nach dem Spiel noch einen Marathon. Auslaufen.

Minute 82 – Wow! Ben Khalifa kommt über rechts an den Ball nachdem die GC-Abwehr ungenügend klärt. Der Angreifer geht volles Risiko. Wobei: das war kein Zufall. Dieser Ball konnte nicht über das Tor gehen. Das war eine wunderbare Melange aus Entschlossenheit und Präzision. Die Kugel schlägt oben links ein. Und nun ist das, was wir hier erleben, gross. Voller Verheissung. Nach kontinentalem Berufsreisen. Nach Schaffen von einzigartigen Erinnerungen.

Minute 81 – Eckball für den FCSG. Der Fussball in seiner von technischer Raffinesse befreiter Ausführung. Wo Wille und Ellenbogen mehr zählen als Eleganz.

Minute 78 – Eben reingekommen: die Aufstellung des FCSG (vermutlich): Ben Khalifa, Stojanovic, Toko, Kukuruzovic, Hefti, Wiss, Wittwer, Sigurjonsson, Aratore, Itten, van der Werff. Da wärs öpe.

Minute 76 – Eben kam Toko sieben Meter vor dem Tor zum Kopfball. Lindner bleibt standhaft. Kein Jamaika, kein Gegentor. Probleme sind dornige Chancen. Will den Gegenzug einleiten, doch die St.Galler Abwehr ist präsent. Der FCSG ist hier am Drücker.

Minute 74 – Im GC-Sektor haben sich etliche Fans der Oberbekleidung entledigt. R.S. ist schockiert, er sehnt sich noch immer nach den 30+ Grad, die er bei seiner Scouting-Tour in Südostasien vorfand.

Minute 72 – Ten thousand people, maybe more sind trotz rarer spielerischer Höhepunkte irgendwie rastlos. Da ist etwas in der Luft. Es fühlt sich nach einem grossen Spiel an. Wir warten.

Minute 71 – Taipi muss bei GC einem Ersatzspieler Platz machen. Der Ex-St.Galler war uns bisher gar nicht aufgefallen. Kein Verlust, dieser Transfer.

Minute 68 – Itten kommt über rechts an den Ball und wird von Gegenspieler und akustisch vernehmbarer Zuversicht des St.Galler Anhangs begleitet. Sein Torschuss bereitet GC-Torwart Lindner wenig Mühe.

Minute 66 – Köppel, GroKo, Briefkästen, Studium, Ferieninterpretation. R.S. und ich widmen uns den wirklich wichtigen Dingen im Leben, weil das Spiel erneut spielerische Defizite offenbart.

Minute 59 – Toko behauptet sich im Zweikampf heroisch und lanciert den eifrigen Itten über links. Seine Körpertäuschung ist dem Zürcher Gegenspieler zu anspruchsvoll, er wird gefoult. Der anschliessende Freistoss grüsst mehrere Spieler, fühlt sich aber nur bei Aratore richtig heimisch. Dessen Schuss streicht knapp über das Tor von FDP-Lindner. Besser den Ball nicht parieren als falsch.

Minute 57 – 14’095 Menschen und ich sitzen im Stadion. Doch ich habe nur Jessica im Kopf. Ach, wird diese Nachricht wieder für Furore sorgen in der St.Galler Dating-Szene.

Minute 55 – R.S. und ich in verlegener Diskussion, wer die Chance Ittens sprachlich umsetzen soll. Irgendwie erinnert das Gespräch an eine schlechte Teenager-Romanze, in der sich zwei Verliebte verträumt darüber unterhalten, wer nun zuerst auflegen soll. R.S. legt zuerst auf, ich bilde nun die Gelegenheit der St.Galler sprachlich ab: Flanke, Kopfball Itten, knapp vorbei.

Minute 53 – Der offensiv bemerkenswert engagierte Kukuruzovic dreht sich im Strafraum und drückt ab. Der Ball begibt sich auf eine aufregende Reise. Hastig grüssend vorbei an Mit- und Gegenspieler. Vorbei am standfesten Pfosten. Ja überhaupt, vorbei am Tor. Und doch war da Gefahr, war da Chance auf ein Tor, eine neuerliche Führung.

Minute 51 – Der Gast gleicht aus. Nach mutmasslich einem Eckball, oder wie es R.S. Hände verwerfend erklärt „i has au nöd gseh“, treffen die Hoppers zum 1:1.

Minute 49 – Ramona, ach was, Frauen sind für mich Geschichte. Meine ganze Liebe gilt für immer diesem Tor. Dieser Kühnheit Sigurjonssons aus gut zwanzig Meter Distanz abzuziehen. Eine Bewegung, der nichtmal Eleganz zu unterstellen ist. Vielmehr war das ehrliche Kraft, Wille. Ein Tor.

Minute 46 – Die zweite Halbzeit läuft. Die umfangreiche SENF-Fangemeinde fragt sich derweil per #followerpower: Wo ist Ramona? R.S. meint lapidar: „Alti Gschicht…“. R.S. ist sich derweil sicher, so alt kann das nicht sein. Vor dem Spiel meinte R.S. nämlich, er hole Bier, weil man davon nie genug haben könne. Wie von der Liebe. SENF – Din Romantik-Ticker.

19.58 Uhr – Pause. Bisher haben wir keine Tore gesehen. Die beiden Trainer haben ihre Mannschaften vorzüglich eingestellt. Fans von Age of Empire oder Fussball Manager dürften auf ihre Kosten kommen.

Minute 46 – Kein Witz. Es ist so kalt, dass sich selbst der Samichlaus auf der Pressetribüne die Ehre gibt. R.S.: „Der arbeitet bei NordpolFM.“ Zufriedenes Grinsen nach gutem Spruch und dessen selbst erlangten Erkenntnis. Bei mir: Anflug von Dankbarkeit, ungelogen.

Minute 45 – Akku lässt nach, emotionale Leere im Anmarsch. Keinen Tinder-Match in den letzten zwei Stunden und der immer leerer werdende Bierbecher. Mit mir will niemand tauschen.

Minute 43 – Feststellung nach 43 Spielminuten. Contini hat leichte Vorteile im taktisch geprägten Duell. Und: Petrus ist ein gefühlskalter… Mensch? Gott? Was ist Petrus für dich, liebe Leserin, lieber Leser? Anregender Diskussionsstoff zur Pause.

Minute 40 – Naive Lebensfreude bei der Verkäuferin am Bierstand. Grinsen, nach pragmatisch vorgetragenem Bierwunsch. Dann: unverhofftes Lächeln. Unsympathisch.

Minute 36 – Was für ein hässliches Foul eines Hoppers! Der Ellbogen hat auf Kopfhöhe nichts zu suchen. Der Espenblock sieht sich veranlasst, die vermeintlichen Anstellungsverhältnisse der Mütter der GC-Spieler und -Fans zu thematisieren.

Minute 35 – Schlagzeilen, die derzeit wahrscheinlicher sind als ein Zürcher Torerfolg:
Wunder perfekt – der HSV ist Deutscher Fussballmeister 2018.

„It’s obsolet!“ – Trump löscht Twitter-Account!

Neuausrichtung: Blick macht jetzt Feuilleton.

„Wir wollen die Brexit-Lücke schliessen.“ – Blocher für EU-Beitritt.

Minute 32 – Es ist kalt im Stadion. Darunter leidet vor allem R.S., der sich in den vergangenen drei Wochen zwecks eingehender Scouting-Tätigkeit in Südostasien aufgehalten hat und damit 30 Grad und mehr geniessen konnte. Sein Fazit nach drei Wochen: Im asiatischen Pendant zur Europa League könnte der FCSG problemlos mithalten.

Minute 29 – Ältere LeserInnen werden festgestellt haben, dass wir statt eines Resultats neu Smileys verwenden. Solange hier nichts Zählbares passiert, weigern wir uns, davon abzukommen.

Minute 26 – Moment grösster Vollkommenheit. Sigurjonsson verfolgt einen Hopper unnachgiebig an der Seitenlinie. Dieser legt sich die Kugel etwas weit vor, worauf sich ein verheissungsvolles Zeitfenster öffnet. Ein kurzer Augenblick, der ideal ist fürs Tackling. Der Isländer erfüllt alle Anforderungen einer perfekten Grätsche: ein bisschen Ball, ein bisschen Fuss. Zeigt mit der Faust in herrlich unangebrachter Aggressivität Richtung Hopper und definiert das Wort Glück für mich gänzlich neu. Himmel.

Minute 24 – Neuste Hochrechnungen besagen, dass Kollege R.S. nun die Drei-Liter-Marke bezüglich Bierkonsum überschritten hat. Ein kleiner Schluck für den Rachen, ein grosser fürs Wohlbefinden.

Minute 22 – Yakin, dieser Trainer mit dem Hauch von internationalem Format, steht am Spielfeldrand, blickt verträumt in die Ferne. Suchend? Ja, vielleicht suchend. Nach Vertrautheit. Verstohlen dreht er sich um und studiert flüchtig die Tribüne. Doch da sitzt kein Otero, da sitzen Backstreetboy Sutter und Sportpanorama-Hüppi. Und sie sehen, wie Grün-Weiss besser wird. Besser wurde. In den vergangenen Wochen.

Minute 21 – Es beginnt zu schneien. Für den FCSG kann das nur Gutes verheissen. Wir sehen uns schon nach dem organen Ball.

Minute 20 – Aus dem GC-Sektor tönt es „GC, schüss es Goal“. Aus dem Espenblock: „Chum, Sangallä, schüss äs Goal“. Bisher erfüllt sich weder der eine noch der andere Wunsch.

Minute 15 – Kukuruzovic ist gelangweilt von dieser Begegnung, sieht mehr, will mehr. Im Leben. Glück, dieser abstrakte Begriff, der keine abschliessende Definition kennt, weil er sich überall anders äussert. Und doch gibt es kollektive Überschneidungen. Hier und heute, wenn tausende Hoffnungen und Wünsche kollidieren und der FCSG einen Heimsieg feiert. Kukuruzovic versucht sich als Bote dieser ungezügelten Unbeschwerheit, zieht aus zwanzig Metern ab und scheitert an der Latte.

Minute 13 – Die St.Galler Verteidigung sieht alles andere als sattelfest aus. Die Hoppers können eigentlich fast ungehindert auf das St.Galler Tor losziehen. Aber sie schaffen es nicht, den Ball wirklich unter Kontrolle zu halten.

Minute 12 – Chance GC. Da ich noch mit der Lektüre der neuen Bravo Girl beschäftigt war, frage ich mein journalistisches Gewissen, R.S., nach dem genauen Sachverhalt. Er umschreibt den Vorgang mit der gewohnten sprachlichen Präzision und einer Prise Lustlosigkeit: „Eckball, Chopfball.“ Zupft dann grossväterlich zufrieden an seinem Vollbart.

Minute 11 – Weiter bleiben sportliche Highlights Mangelware. Alles muss man sich schön trinken.

Minute 9 – Modische Beobachtung: Contini trägt Jeans mit verspielten Rissen drin. Unter der dicken Jacke versteckt sich bestimmt ein Ed-Hardy-Shirt.

Minute 8 – Ereignisarm beschreibt dieses Spiel bisher ganz gut.

Minute 6 – Kukuruzovic kommt aussichtsreich zum Abschluss. Der Plastik geht weit am Tor vorbei. Reichweite ist alles. Willkommen im Jahr 2018.

Minute 6 – Die Minuten von 19.00 bis 19.09 Uhr waren bedeutend erreignisreicher wie jene von 19.09 bis jetzt.

Minute 4 – Bisher ausschliesslich die Gäste am Ball. Dann schnappt sich ein St.Galler das Spielgerät, um es umgehend wieder zu verlieren.

Minute 3 – Erster Eckball für die Gäste. Ergebnislos.

19.09 Uhr – Anpfiff!

19.08 Uhr – Wie lange die Securitas dafür in die Taktikschulung mussten?



19.06 Uhr – Auf dem Spielfeld stehen nun elf Securitas-Vertreter und bilden eine kompakte Abwehrreihe. Kein Durchkommen derzeit sowohl für die St.Galler als auch für die Hoppers. Destruktiver Fussball, Catenaccio eben.

19.05 Uhr – Auf dem Feld stehen zurzeit nur Securitas. Was sie beschützen, ist uns nicht ganz klar. Aber sie sehen wichtig aus.

19.02 Uhr – Aus dem GC-Sektor fliegen mehrere Knallkörper. Schiri Jaccottet pfeift schon gar nicht an und schickt die Mannschaften wieder in die Kabine. Noch immer kein Fussball hier.

19.00 Uhr – Noch gehts hier nicht los. Es ist etwas neblig. Auf beiden Seiten.

18.58 Uhr – Zufällig laufen die Spieler ein, als das Stadion unseren Ticker frenetisch beklatscht. Dürfen sich die Spieler für einmal auch im wohligen Applaus der Kulisse sonnen.

18.55 Uhr – Im Stadion wurde eben irische Musik abgespielt, es ist schliesslich St. Patrick’s Day. R.S. und R.S. finden: Warum nicht immer „What shall I do with my drunken neighbour“ abspielen, wenn St.Gallen die Mittellinie überquert?

18.53 Uhr – Körperliche Verfassung: voll. R.S. hat schon drei Liter Bier getrunken. Ich habe derweil die kostenlose Brötchen im Presseraum weggefuttert. Ende Monat. Genug von M-Budget-Spaghetti.

18.51 Uhr – Ich trage heute einen wohligen Kapuzenpullover. Selten habe ich mich derart nackt gefühlt. Mir fehlt der kantige Kragen meines üblichen Gucci-Hemdes, das vergeblich gegen den vom grenzenlosen Ego angeschwollenen Hals ankämpft.

18.48 Uhr – R.S. und R.S. sind etwas verwirrt. Wir freuen uns auf ein Spiel, haben Hoffnung, R.S. hat sich sogar Notizen zur Vorbereitung gemacht. Wo das nur hinführt?

18.45 Uhr – Erste Probleme auf der Medientribüne. Die vier Bier belegen den Platz, der eigentlich für unsere Laptops vorgesehen wäre.