FCSG vs. FC Luzern: St.Gallen verliert verdient mit 0:2.

Das Spiel gegen Sion am Sonntag hat Lust auf mehr gemacht, die heutige Leistung leider nicht. Der Luzerner Sieg ist keinesfalls gestohlen. Vor allem im Spielaufbau zeigte St.Gallen eklatante schwächen, die es schleunigst zu beheben gilt.
Von  SENF Kollektiv

FCSG – FC Luzern 0:2

21 Uhr 52 – Der Unparteiische hat die Partie beendet. Der FC St.Gallen verliert das Heimspiel gegen den FC Luzern mit 0:2. Eine harmlose St.Galler Equipe, die am Sonntag noch Sion überzeugend bezwang, bleibt heute blass. Quintessenz: Sion ist ein Abstiegskandidat. Wir dagegen sind Bierkandidaten. Gründe gibt es stets. Heute: Frust. Wir wünschen einen angenehmen Rest. Herzlichst, der Liveticker, Diggah! Danke fürs Lesen, ihr zahlreichen Fans (2,5).

Minute 92 – R.S. wendet ein, sie verdienen es, nass zu werden. Wen er meint, ist mir schleierhaft. Auch auf mein Nachhaken antwortet er nicht. Intertickerische Spannungen. Das harmoniebedürftige Ich trauert.

Minute 91 – Drei Minuten Nachschlag. Ajeti trifft derweil die Latte. Man spielt mit unseren Gefühlen.

Minute 87 – Das wars wohl. St.Gallen läuft in eine Konter und kassiert das 0:2. Und das notabene, ohne selber in der zweiten Halbzeit gefährlich geworden zu sein. Wenigstens die beiden Luzerner neben uns auf der Medientribüne können sich über etwas freuen. Es sei ihnen zu gönnen, sie haben es sonst ja nicht so einfach – so als Luzerner. Wir fragen uns aber: Warum spielt Luzern überhaupt mit? Europa League ist ja doch nichts für sie, wie wir wissen.

Minute 85 – Wir heute Abend: https://www.youtube.com/watch?v=J2zKW-J_tYo. Ihr so? Danke an Leserin S. (Kuss-Emoji). An die Redaktion: Wann dürfen wir endlich Emojis benutzen? #freeemojis #jesuisemoji

Minute 84 – Hoffnung und Fingernägel nehmen von Minute zu Minute ab. Alkoholpegel auch. Ausgleich. Zwar nicht auf dem Platz, aber immerhin.

Minute 82 – Die Fragestellung aus Minute 76 können wir exklusiv umgehend beantworten. Barth Constantin hat sich eben gemeldet. Er sagt: „Je ne sais pas.“ Wir kramen mühsam die verstaubten Französisch-Bücher aus der Oberstufe (Encore?) heraus, befreien sie von einer Zentimeterschicht Staub und erfahren, dass dies „ich weiss es nicht“ heisst.

Minute 79 – R.S. ganz pragmatisch: „Vilicht ischs au guet, denn machi mir kei Hoffnige die Saison.“

Minute 76 – Wir fragen uns: Ist St.Gallen so schwach heute, Luzern so stark oder war Sion am Sonntag einfach unterirdisch?

Minute 73 – Wechsel bei den Espen. Buess kommt für den glücklosen Ben Khalifa. Passend zur Minute 73 im Übrigen die Aufstellung des FC St.Gallen:

Lopar – Koch, Haggui, Wiss, Wittwer – Tschernegg, Kukuruzovic – Aleksic, Barnetta, Aratore – Ben Khalifa. Singing, here we go again.

Minute 72 – Das ausgiebige Abbrennen von Pyrofackeln nebelt das Stadion ein und färbt es dunkel. Ich als lebensverneinender, grundsätzlich angewiderter Mensch freut das. Begeistern kann ich mich neben einem St.Galler Ausgleich einzig für Ed-Hardy-T-Shirts und Silvester-Tischbomben.

Minute 70 – Noch sind 20 Minuten zu spielen. Einige Zuschauer werden jedoch bereits nervös und Pfeifen, als Schwegler einen Einwurf verzögert. Gefällt auch dem Schiri nicht – er gibt Gelb.

Minute 68 – Das Stadion zur Zeit recht eingenebelt. Wir vermuten, dass im Sittertobel wohl wieder Styropor verbrannt wird und der Wind von Osten weht.

Minute 65 – Strittige Szene im Luzerner Strafraum, Ajeti wird gefällt, was dem Schiri aber gefällt. Er lässt weiterlaufen.

Minute 64 – Zeugen dieses bisherigen Spektakels sind übrigens 11’815 Zuschauer. Bis jetzt braucht es noch deutlich mehr, dass sich dass Kommen gelohnt hätte.

Minute 61 – Barnetta verlässt die Spielwiese, Albian Ajeti ersetzt ihn.

Minute 58 – Grün-Weiss hat im zweiten Durchgang die Entscheidungsgewalt für den Ausgang dieser Partie übernommen. Luzern lauert. Offensive-Defensive-Balance. Work-Life-Balance.

Minute 55 – Barnetta mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. Der geht aber doch deutlich übers Tor. Die beiden Lozäärner neben uns schwafeln derweil in uns unverständlichen Lauten.

Minute 54 – St.Gallen startet relativ engagiert. Aber engagiert ist relativ.

Minute 50 – Barnetta schwingt den Nordkoreaner Il Gwan Jong mit einem klassischen Hosenlupf nieder. Einsatz total. Der erwähnte Jong wird in Luzern übrigens Urs genannt. Wir fragen uns, wer auf diese bescheidenen Idee gekommen ist.

Minute 46 – Das spiel läuft wieder. Schauen wir mal was hier noch so passiert.

 

21 Uhr 02 – Wir warten auf die beiden Teams und regen uns immer noch darüber auf, dass unser Stadion Badge horizontal gelocht wurde. Einen Badge im Querformat um den Hals tragen, wer macht denn so was?

20 Uhr 57 – Passende Anmerkung eines entfernten Bekannten aus dem Rheintal: „St.Galle lauft au nöd gad gfohr, e goal z schüssa…“ Wir erfeuen uns an seinem sympathischen Dialekt.

20 Uhr 53 – Die erwähnten Trophy Wifes warten übrigens nur auf die Kiss-Cam. Sie wurden am Sonntag – wie wir – bitter enttäuscht und hoffen nun auf eine Neuauflage. Das Duckface sitzt bereits, der Shopping-Gutschein bereits eingeplant.

20 Uhr 48 – Pause. Ein bisschen die like-geilen Frauen auf der Haupttribüne beim Wählen des richtigen Instagram-Filters observieren. Ase schöö. #nofilterneeded

 

 

Minute 46 – Den Part in der Innenverteidigung spielt Karin Hagi trotz Rückstand mit stoischer Ruhe. Die 47-jährige ehemalige Kiosk-Frau am Uzwiler Bahnhof riecht zwar noch immer penetrant nach Menthol-Zigaretten und dem M-Budget-Parfüm des Uzwiler Automech Urs B., ist mittlerweile aber eine feste Grösse im St.Galler Abwehrverbund. Aufstieg.

Minute 43 – Wer denkt 0:1 ist schlecht sollte einen Blick nach Bern werfen. Dort führt nämlich der FC Thun gegen YB mit 0:3. Meisterträume schon begraben in Bern? Einer der Totengräber übrigens der Ex-Espe Roy Gelmi.

Minute 41 – Tor für den FCL. Freistossflanke -> Kopfballtor. Torschütze: Ein Lozääärner.

Minute 38 – Der FCSG soeben mit einem vielversprechenden Konter. Was davon bleibt? Seine Spuren im Sand.

Minute 36 – R.S. ist wieder mal abwesend. Nicht WLAN-Probleme sondern WC-Pause. Ich geniesse die wiedergewonnene Freiheit. Ohne Aufpasser im Rücken schreibt es sich bedeutend befreiter.

Minute 34 – FCL-Trainer Markus Babbel fällt derweil mit aktiver Verweigerung des Älterwerdens auf. Der 44-Jährige trägt eine enganliegende Bomberjacke und weisse Sneakers. Ich mutmasslich in jener Lebensphase: Bierbauch und ein mit Fettflecken übersätes Werbegeschenk-T-Shirt, das nur eines suggeriert: Es ist mir scheissegal, was ihr von mir hält. Zuneigung gönne ich mir aus dem asiatischen Raum. Natürlich chirurgisch optimiert. Ihr so?

Minute 30 – Die Luzerner Betreuer, in ihren roten – mit übergrosse OTTOS-Logo verzierten – Pullovern, sehen übrigens aus wie Verkäufer von runtergesetzten Waschmitteln, Parfüm und günstigen Möbeln. Ein Sofa wär jetzt nicht schlecht.

Minute 28 – Können Sie isch vorstellen, wie ein „Wald voll Affä“ tönt? Nein? Etwa wie wenn die halbe FCL-Mannschaft wegen eines nicht gegebenen Einwurfs reklamiert und die Hände verwirft.

Minute 27 – Ansonsten befindet sich die Partie bis anhin in der verträumten Selbstfindungsphase. Die beiden Mannschaften verweigern ein risikoreiches Wagnis. Ähnlich wie Ramona gestern Abend, die den Heimweg bevorzugte, statt im Gossauer Szene-Lokal „BBC“ mit Tickerer R.S. die Nacht ihres Lebens zu verbringen.

Minute „machsch mol 25, oder?“ – Irgendein Protagonist des Innerschweizer Ödlandes kommt zum Kopfball, den Lopar festhalten könnte, sich aber lieber im warmen Applaus des St.Galler Anhangs suhlen möchte. Wenn eine Parade melodramatisch sein möchte, dann diese.

Minute 19 – Die erste Gelbe gehört aber dem FCL. Tschernegg wurde angegangen. Im Gegenzug liegt ein Luzerner am Boden – Diagnose: Phantomschmerzen. Üble Sache Maloney.

Minute 17 – Das Spiel plätschert noch vor sich hin mit leichten Vorteilen für Luzern, während sich R.S. zurücklehnt und R.S. die verpassten Einträge nachholt.

Minute 13 – Während den bangen Minuten der Internetsuche bin ich gefühlt zehn Jahre gealtert. Plötzlich trage ich Jack-Wolfskin-Funktionskleidung und verspüre das Bedürfnis, den Sonntag mit preiswerter Wanderschaft zu verbringen. Frau Sonja stelle ich mir ganz sexy mit Mesh in den Haaren vor. Sie trägt Faserpelz. Arw.

Minute 11 – Fehlende Internetverbindung, das gönne ich selbst meinen durchaus zahlreichen erbitterten Erzfeinden nicht. Weitere Dinge, die ich hasse: Die Übergangsphase von zeitloser Kurzhaarfrisur zum hipsterschen Tschernegg-Pferdeschwanz, Krieg, Eichhof.

Minute 10 – R.S. unterdessen auch dabei. Schön…

Minute 8 – Tor Luzern, Jack Stoiker würde von 3 Metern sprechen. Immer noch 0:0.

Minute 6 – „Vorwärts FC Gossau“ tönt es aus dem Gästesektor – meinten wir – FC Lozärn sollt das wohl heissen. Was für eine verwunderliche Sprache. Es tickert, ein verwunderter, einsamer R.S.

Minute 4 – Es scheint als müsste R.S. heute alleine tickern. R.S. hat frei, R.S. keine Verbindung zum Internet.

Minute 1 – Das Spiel läuft, R.S. kämpft mit WLAN-Problemen.

 

19 Uhr 59 – Wir werden übermütig und feiern eine Premiere: Die Aufstellung folgt zum ersten Mal schon vor dem Spiel!!! Es spielen die gleichen St.Galler von Anfang an wie letzte Woche.

19 Uhr 57 – Hier läuft gerade „üses Lied“. Zu ehren des besten Live-Tickers der Welt. Wir fühlen uns geschmeichelt.

19 Uhr 55 – Wir sind endlich auch eingetroffen. Kaffee im Medienraum hatte Vorrang. Sorry.