, 12. Februar 2017
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FCSG vs. Lausanne 2:1 – Quillo-Debut geglückt

Im ersten Heimspiel mit Rückkehrer Tranquillo Barnetta schlägt der FC St.Gallen das deutlich schwächere Lausanne mit 2:1. Das Spiel zum Nachlesen im SENF-Ticker.

FCSG – Lausanne 2:1

Minute 95 – Abpfiff! Die St.Galler schlagen Lausanne verdient mit 2:1. Ajeti und Haggui trafen, Hauptprotagonist war aber, wie schon in Vaduz, Neuzugang Tranquillo Barnetta. Unabhängig von der emotionalen Komponente ist Barnetta sportlich ein absoluter Gewinn. Soviel lässt sich nach 180 Minuten Rückrunde bereits feststellen. Nach dieser Leistung ist das Glas derzeit eher halb voll. R.S. und R.S. wünschen einen schönen Abend.

Minute 90 – Die Nachspielzeit beträgt vier Minuten. Für alle, die aus dem Stadion mitlesen: Nach dem Spiel lässt sich bei zahlreichen Verkäufern die neuste SENF-Ausgabe kaufen. 10 Franken für 80 Seiten. Besser als 25 Millionen für möglichen Zwangsabstieg.

Minute 89 – Cueto für „Aratore glaubs“. Schreiben wir einfach mal, ohne Gewähr natürlich.

Minute 88 – Bezüglich Resultat sind Zweifel am sicheren Heimsieg angebracht. Ein Lausanner Tor und die drei Punkte wären futsch. Der St.Galler Leistung wohnt aber ein gewisses, ungeahntes Selbstverständnis inne derzeit. Sie lassen Lausanne meist laufen und kommen ab und an auch vors Tor. Allerdings liegt es auch daran, dass Lausanne ein schwaches Match spielt.

Minute 86 – Als hochgeschätzter Liveticker, der im Zweiwochenrhythmus für investigativen Qualitätsjournalismus von den FCSG-Heimspielen berichtet, inform… Ach, lassen wir das. Wir legen das Bier für einmal weg, streichen die von Bratwurstfettflecken übersäten Finger an der schlecht sitzenden Jacke ab und liefern die Aufstellungen nach.

Lopar – Schulz, Haggui, Hefti – Gelmi, Toko – Wittwer, Barnetta, Aratore – Buess, Ajeti.

So, Pflicht erledigt. „R.S., holsch no zwei Bier?“

Minute 83 – St.Gallen, wie wir es lieben: Hefti kommt rund 30 Meter vom Tor entfernt an den Ball und gefühlt 5000 Zuschauer schreien „Schüüüüüüs“! Macht er auch, bringt nicht viel.

Minute 82 – Eigentlich erscheint unsere Fanpoesie ja immer mittwochs. Die aktuellen Vorgänge in Wil haben aber zu einem Kreativitätsansprung unseres Fanpoeten geführt. Deshalb für einmal auch sonntags eine Fanpoesie:
„D’Türke in Wil sind plötzlich verschwunde, doch kai Angscht,de Bigger hät sicher scho de nöchscht seriös Investor gfunde.“

Minute 77 – Wittwer hats noch nicht verdaut, dass Kololli zwischenzeitlich ausgeglichen hatte. Er zieht an der Lausanner Strafraumgrenze ab, der wuchtige Schuss trifft Kololli voll im Gesicht. Ein hämisches Lachen geht durch das Rund, das heute übrigens von rund 12’500 Zuschauern in Anspruch genommen wird.

Minute 75 – SENF ist ja mittlerweile sowas wie die fachliche Instanz in Sachen Fussball. Kein Wunder, liest man uns mittlerweile in Portugal. Herzliche Grüsse an Andrea und Manuel!

Minute 73 – Die gefühlt zwanzigste gelbe Karte in diesem Spiel. Eben wollte ich Coldplay’s grosses „Yellow“ anstimmen, doch dann beschwert sich ein bereits verwarnter Lausanner zu vehement und sieht Gelb-Rot. Look at that card, look how she shine for you.

Minute 70 – 2:1 für den FCSG! Ajeti weckt uns auf, schiesst das 2:1 für die Espen. Keine aufwendig komponierte Kombination, die am Reissbrett entworfen wurde. Vielmehr ganz einfacher Fussball: Ball in die Spitze zu Ajeti, der zwar an Vorsprung einbüsst, sich aber mit Kraft und Technik durchsetzt und zum Abschluss kommt. Die Kugel passt genau zwischen die sich vergebens streckenden Armen Castellas und den Pfosten.

Minute 68 – Wenn ich mir die letzten beiden Einträge so betrachte, bin ich mir sicher, dass Leser uns beiden – R.S. und R.S. – die Einnahme von verbotenen Substanzen oder übermässiger Alkoholkonsum unterstellen.

Minute 67 – Für den glücklosen Buess kommt Yannis Tafer ins Spiel. Ein technisch hochbegabter Spieler, der diesem Spiel hoffentlich wieder Impulse verleihen kann. Denn es geht irgendwie dahin. Scheint unsicher, wie es sich entwickeln soll.

Minute 64 – Ist das St.Galler Trikot eigentlich mehr grün oder mehr weiss? Ist das Glas halb voll oder halb leer? Muss sich St.Gallen nach oben oder nach unten orientieren? Spielt St.Gallen heute gut oder ist Lausanne einfach schwach? Sind Smileys in Liveticker möglich oder ist das nicht umsetzbar? Wäre es umsetzbar: Würden das die Leser begrüssen oder nicht? Jetzt zweifelnd – der SENF-Liveticker.

Minute 62 – Die Anzeigetafel hat heute viel zu tun. Eben wird der Sieg von Feuz in St. Moritz verkündet. Und ebenso, dass Sion zuhause gegen Vaduz im Rückstand ist. Umso wichtiger wäre ein Sieg heute. Um sich nach hinten abzusichern und nach vorne aufzuholen.

Minute 59 – Ausgleich, unfassbar. Wieder führt eine Standardsituation zum Tor. Es ist der Lausanner Benjamin Kololli, der Lopar nach einer Freistossflanke bezwingt. Tausende Kehlen scheinen auf einmal zu verstummen. Aber hey, es gibt Schlimmeres. Bigger problems sozusagen. Zwangsabstiege zum Beispiel. Oder auf WhatsApp zu schreiben und keine Antwort zu kriegen. Kennt jeder.

Minute 53 – Beim anschliessenden Eckball, den nun Aratore ausführt, steigt Haggui am höchsten und schädelt das Plastik in die Maschen. 1:0 FCSG! Der verdiente Lohn.

Minute 51 – Toko bricht aus seinem Alltag als unangenehmer Wadenbeisser aus und bedient Barnetta auf links, der mittels anspruchsvollem Aussenrist (ich weiss das, bei mir gingen die immer ins Aus; würde hier jetzt ein trauriges Smiley einfügen, wenn das möglich wäre; Saiten? Ja? Machbar?) Ajeti anspielt. Der spielt wieder zu Barnetta, welcher auf Höhe des Elfmeterpunktes abgegrätscht wird. Gibt immerhin Eckball, allerdings auch Sorgenfalten, da Barnetta behandelt werden muss.

Minute  49 – Wir verpflegen uns derweil mit Wurst und Bürli. Das kommt übrigens in einer „putzigen Doppeltüte“, wie Gastro-Kritiker Beda Hanimann im neuen SENF berichtet. Zu kaufen heute rund um uns Stadion und auch unter senf.sg.

Minute 46 – Das Spiel läuft wieder. Auf den ersten Blick sehen wir keinen Wechsel.

14 Uhr 45 – Bevors hier weitergeht, erneute frohe Kunde aus St. Moritz. Feuz ist nach wie vor in Führung. Ob Russi den „Mischt“ schon für „garettlet“ erklärt hat?

14 Uhr 40 – Die Pause entwickelt sich auf der Medientribüne zum emotionalen Auf und Ab. Erst die Kunde, dass Barnettas Tor nicht aus Abseitsposition erfolgt ist. Schiri Pache hat dem Rückkehrer das Tor geklaut. Auf diesen Tiefschlag folgt die freudige Nachricht: Wir haben wieder eine Kiss-Cam! Unbändige Freude macht sich bei uns breit, dass jetzt wieder Pärchen vor der versammelten Stadionöffentlichkeit zum Küssen animiert werden, um einen Gutschein zu erhalten. Geld gegen Zuneigung, quasi. Ein, sagen wirs mal so, altes Geschäftsmodell.

14 Uhr 35 – Das sportliche Urteil über den ersten Durchgang fällt freundlich aus. St.Gallen macht einen stabilen Eindruck. Es gefällt vor allem die Erkenntnis, dass es Grün-Weiss schafft, dem Kontrahenten sein Spiel aufzuzwingen. Die Dreierabwehr erweist sich insbesondere in Heimspielen als geeignet, weil sie im Mittelfeld Überzahl schaffen  lässt. Die dadurch entstehenden Anspielstationen ermöglichen das Kombinieren bis zum Strafraum, wo unpräzise Zuspiele allerdings vielversprechende Situationen zunichte machen. Hervorzuheben ist vor allem das zentrale Mittelfeld um Gelmi, vor allem aber Toko und Barnetta, das so im hiesigen Championnat nur schwierig zu finden ist. Für uns stellt sich allerdings die Frage, ob nicht Gaudino oder Wiss anstelle Gelmis die bessere, weil spielstärkere Lösung wäre, da mit Toko die defensive Instanz im Mittelfeld bereits gegeben ist. Auf der Seite sind die Espen vor allem mit Aratore sehr gut besetzt. Er und Barnetta sind schnelle, technisch versierte Spieler, die sofort den Zug zum Tor suchen, was leider eher Rarität denn Regel ist im Spiel des FCSG. Im grossen Ganzen sind das aber allesamt Umstände, die zu einem Heimsieg führen dürften.

Pause – In St. Moritz führt derweil immer noch Beat Feuz.

Minute 45 – Zumindest noch eine Halbchance kurz vor der Pause. Aratore flankt, Buess kommt an den Ball, aber nicht richtig. Dann ist Pause. Schiri Pache lässt keine Sekunde nachspielen.

Minute 37 – Plötzlich ist Gelmi – junger, kräftiger Hüne, zuhause eigentlich in defensiveren Sphären – durch und zieht ab. Sein Schuss geht etwa einen Meter am Tor vorbei. Denkbar, dass Spieler, die sich in initiierenden Positionen heimisch fühlen, besser abgeschlossen hätten. Dennoch: Der FCSG kreiert hier Chancen. Und das stimmt zuversichtlich.

Minute 32 – Derweil erreichen uns Neuigkeiten aus dem Wiler Krisengipfel. Unbestätigten Informationen zufolge soll die erste Staffel von „Türkisch für Anfänger“ nun durch sein, weshalb Bigger die zweite DVD eingelegt hat. Das wäre natürlich ein Hammer. Wir bleiben dran und kommunizieren umgehend, wenn sich Weiteres tut.

Minute 30 – Für die Freunde des Ski-Sports: Bei der WM-Abfahrt in St. Moritz liegt Beat Feuz in Führung. Patrick Küng ist auf Platz 2.

Minute 27 – Die Sonne küsst uns nun wach. Plötzlich wird aus diesem grauen, vom Kater gezeichneten Sonntagnachmittag ein unverhofftes Highlight. Wir schmieren uns mit Sonnencreme ein und beobachten, wie der bereits verwarnte Barnetta mit kritischen Absichten beim Schiedsrichter auftauchen will, Toko aber dazwischen geht und Barnetta daran hindert. Eindrucksvoll, wie Toko sein Team nicht nur als defensives, sondern auch als moralisches Gewissen führt.

Minute 25 – Bei Lausanne stürmt übrigens Nassim Ben Khalifa, was übrigens auf Arabisch so viel heisst wie „ewiges Talent“.

Minute 23 – Das vermeintliche 1:0 für Grün-Weiss. Barnetta wärs gewesen. Doch es wäre wohl zu sehr Hollywood-Drehbuch gewesen, weshalb das Schiedsrichtergespann auf Abseits entscheidet. Cut, einfach rausgeschnitten.

Minute 19 – Nachdem GC gestern in Lugano gleich mit 0:3 getaucht ist, wäre ein Sieg heute umso wichtiger. Der fünfte Platz wäre damit greifbar. Und Ende Saison könnte der fünfte Platz je nach Ausgang des Cups für Europa reichen.

Minute 17 – Quillo tritt einen Freistoss und sieht gelb. Warum, wissen wir nicht. Wenn jemand helfen will: #followerpower erwünscht!

Minute 16  – Beim FC Wil wird heute kein Fussball geschaut. Stattdessen hat sich der Verwaltungsrat heute in der VIP-Lounge der IGP Arena getroffen, guckt zusammen „Türkisch für Anfänger“ und bespricht Biggers Wahlkampfslogan für die nächste Wiler Präsidentschaftswahl: Big, Bigger, FC Wil – Träumen von der  Champions League.

Minute 13 – Seit Quillo die Eckbälle des FCSG tritt – also seit letzter Woche – kommen die auch wieder dorthin, wos gefährlich wird. In diesem Fall zu Gelmi. Der köpft den Ball aber am Tor vorbei.

Minute 13 – Erste dicke Chance. Haggui kommt nach einem Quillo-Freistoss mit dem Kopf an den Ball. Lausanne-Keeper Castella klärt zur Ecke.

Minute 11 – Erster Eckball für den FCSG. Den tritt natürlich Quillo. Viel kommt dabei nicht raus. Sowieso startet das Spiel eher bescheiden.

Minute 8 – Der Nordkoreaner Kwang Ryong Pak stürmt für die Lausanner. Politischer Sprengstoff, schliesslich spielt sich das Ganze hier in der Arena des südkoreanischen Fussballpioniers Ky Bun Park ab. Die SENF-Abteilung für Politik – rund 300 Personen umfassend – bleibt dran. Kim Jong Un sei aber noch nicht im Stadion gesichtet worden. Der spielt grad mit Feuerwerk rum.

Minute 4 – Die Lausanner Mannschaft scheint übrigens einen Sponsoring-Vertrag mit Stabilo eingegangen zu sein. Der Goalie ist neon-gelb, die Spieler neon-orange. Das kenn ich noch aus dem Studium: Alles anstreichen, könnte ja wichtig werden. Wurde es selten.

Minute 1 – Anstoss. Gleich Freistoss für St.Gallen, den Barnetta tritt, allerdings in den Armen von Lausanne-Hüter Castella landet.

13 Uhr 38 – Neues Jahr, neues Glück. Doch der Liveticker bleibt. Sich treu. Pessimistisch und schlecht gelaunt führen wir durchs erste St.Galler Heimspiel der Rückrunde gegen Lausanne.
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