, 7. März 2024
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Existenzieller Mikrokosmos

Die St.Galler Künstlerin Luisa Zürcher zeigt im Rahmen ihrer Ausstellung im Lagerhaus St.Gallen ihren neuen Animationsfilm. Darin thematisiert sie einen längeren Spitalaufenthalt. Die Ausstellung dauert bis Ende März, heute ist Vernissage.

Szene aus Luisa Zürchers neuem Kurzfilm «Ich bin nicht sicher». (Bild: pd)

Ihre gezeichneten Figuren haben es sich inzwischen so bequem gemacht in der St.Galler Kunstszene, dass sie aus dieser nicht mehr wegzudenken sind – und sie ist es auch längst nicht mehr: Luisa Zürcher. In ihrem neuen Animationsfilm Ich bin nicht sicher erweckt die 25-Jährige die langarmigen und -beinigen und oft auch mehrarmigen und -beinigen Geschöpfe, mit denen sie übrigens auch den Schwerpunkt zur Sozialen Arbeit im Januar-Saiten gestaltet hat, einmal mehr zum Leben. Dieser Film ist vom 8. bis 31. März in der städtischen Ausstellung im Lagerhaus St.Gallen zu sehen.

Luisa Zürcher (Bild: Elio Ricca)

Für den Film hat Luisa Zürcher, die von 2018 bis 2021 an der Luzerner Hochschule für Design und Kunst Animation studierte und mit dem Bachelor abschloss, im April 2023 einen Werkbeitrag der Stadt St.Gallen erhalten. Im Dezember 2022 bekam sie ausserdem einen Werkbeitrag der Ausserrhodischen Kulturstiftung sowie im Mai 2023 einen weiteren des Kantons St.Gallen. Mit den Geldern – insgesamt 40’000 Franken – konnte sie das Filmprojekt umsetzen. An der Vernissage vom Donnerstag ist er erstmals öffentlich zu sehen.

Das Spital als Mikrokosmos

Im Film thematisiert sie die Erfahrungen mit ihrer Krebserkrankung beziehungsweise mit dem Aufenthalt im Spital. Dort habe sie «teilweise absurde Situationen erlebt», erzählte sie Ende 2022 in einem Saiten-Porträt. Mit einem Animationsdokfilm wolle sie nicht nur zeigen, wie die Realität ist, sondern auch, wie sie sein könnte. «Sie zeigt sowohl humorvolle Seiten des Ganzen als auch das Spital als Ort, der wie ein Mikrokosmos funktioniert, mit eigenen Regeln, Abläufen und hierarchischen Strukturen. Auch das Pflegepersonal sowie seine anstrengende Arbeit und der freundliche Umgang finden ins Trickfilmprojekt Eingang», schrieb die Stadt bei der Bekanntgabe der Werkpreise.

Eine der Figuren von Luisa Zürcher aus dem Januarheft.

Eine der Figuren von Luisa Zürcher aus dem Januarheft.

Fantasiewelten zum Leben zu erwecken, sei das Spannende am Genre Animationsfilm, sagte Luisa Zürcher im Saiten-Porträt. «Mit nur einem Stift kann ich alles nur Erdenkliche in meinem Kopf zu Papier bringen, und am Schluss bewegt sich die Zeichnung auf dem Bildschirm.» Die einzelnen Bilder – acht pro Sekunde – zeichnet sie dabei immer von Hand.

Wir freuen uns jedenfalls schon darauf, die wusligen Figuren, die bei aller Skizzenhaftigkeit immer liebevolle Details enthalten, in Aktion zu sehen.

Luisa Zürcher: Ich bin nicht sicher, 8. bis 31. März, jeweils Dienstag bis Sonntag von
14 bis 17 Uhr, städtische Ausstellung im Lagerhaus, Davidstrasse 40, St.Gallen.
Vernissage: 7. März, 18.30 Uhr.

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