Es muss wieder lauter werden

Frauenstreik 2021 in St.Gallen (Bild: Miriam Rizvi)

Am 8. März ist der feministische Kampftag. Und es ist Zeit, wieder lauter zu werden. Für Gleichstellung, für eine nachhaltige und solidarische Gesellschaft. 

Es ist ein Tag des Wi­der­stands, der So­li­da­ri­tät und der Er­in­ne­rung an die lan­gen Kämp­fe für Frau­en­rech­te und Gleich­stel­lung: der fe­mi­nis­ti­sche Kampf­tag. Auch in der Ost­schweiz wird die­ser Tag an man­chen Or­ten zum An­lass ge­nom­men, um auf be­stehen­de Un­gleich­hei­ten auf­merk­sam zu ma­chen.

Es gibt noch viel zu tun

Dass wir die Gleich­stel­lung auch im Jahr 2025 noch nicht er­reicht ha­ben, ist klar. Iro­ni­scher­wei­se sind es aber ge­ra­de Män­ner, die ge­mäss Stu­di­en eher glau­ben, dass Gleich­stel­lung be­reits Rea­li­tät ist, wäh­rend Frau­en die Un­gleich­heit nach wie vor spü­ren. Das ist we­nig über­ra­schend, denn wer nicht be­trof­fen ist, nimmt struk­tu­rel­le Be­nach­tei­li­gun­gen oft nicht wahr.

So sind Frau­en in der Po­li­tik und Wirt­schaft nach wie vor un­ter­re­prä­sen­tiert. Lohn­gleich­heit ist noch im­mer nicht er­reicht: Frau­en ver­die­nen in der Schweiz bei glei­cher Qua­li­fi­ka­ti­on und Er­fah­rung im­mer noch we­ni­ger als männ­li­che Ar­beits­kol­le­gen. 

Auch im Hin­blick auf ei­ne gleich­be­rech­tig­te Ver­tei­lung der Ca­re-Ar­beit ha­pert es wei­ter­hin. Und auch hier zeigt sich ei­ne Dif­fe­renz zwi­schen Rea­li­tät und sub­jek­ti­ver Wahr­neh­mung: Män­ner un­ter­schät­zen oft, wie viel Ca­re-Ar­beit Frau­en leis­ten und glau­ben, min­des­tens ge­nau­so viel bei­zu­tra­gen. Da­bei be­le­gen Stu­di­en, dass Frau­en wei­ter­hin den Gross­teil der un­be­zahl­ten Sor­ge­ar­beit über­neh­men, sei es im Haus­halt, bei der Kin­der­be­treu­ung oder der Pfle­ge von An­ge­hö­ri­gen.

Auch das The­ma Ge­walt macht deut­lich, wie drin­gend struk­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen nö­tig sind: Min­des­tens je­de fünf­te Frau in der Schweiz hat schon ein­mal ei­nen se­xu­el­len Über­griff er­lebt. Se­xis­mus, Be­läs­ti­gung und Dis­kri­mi­nie­rung ge­hö­ren für vie­le Frau­en zum All­tag. 

Für mehr Gleich­stel­lung

All das sind mehr als ge­nug Grün­de, sich auch im Jahr 2025 für Gleich­stel­lung ein­zu­set­zen und sich mit der The­ma­tik zu be­fas­sen. Heu­te viel­leicht so­gar mehr denn je! Am fe­mi­nis­ti­schen Kampf­tag am 8. März gibt es da­zu ei­ni­ge Mög­lich­kei­ten.

In St.Gal­len ha­ben Frau­en den ge­sam­ten Tag frei­en Ein­tritt in al­le Aus­stel­lun­gen des Kunst­mu­se­ums. Im Pa­lace gibt es um 16.30 Uhr ei­nen Vor­trag von Tea-Van­ja Ra­do­va­nac von der Bra­va NGO über die Schwie­rig­kei­ten, mit de­nen Frau­en auf der Flucht kon­fron­tiert sind. An­schlies­send gibt es ei­ne Dis­kus­si­on so­wie ei­nen Apé­ro. Dann gibt es in St.Gal­len ei­ne Kund­ge­bung, die be­ginnt um 18.45 Uhr in der Markt­gas­se und um 21 Uhr star­tet in der Gra­ben­hal­le ei­ne So­li­par­ty.

Im Würth Haus in Ror­schach fin­det um 18 Uhr ein mu­si­ka­lisch un­ter­mal­ter Vor­trag über Kunst­samm­le­rin­nen und Mä­ze­n­in­nen statt – An­mel­dung er­wünscht.

In Schaff­hau­sen ver­sam­meln sich ab 17 Uhr Men­schen auf dem Fron­wag­platz und zie­hen dann ge­mein­sam durch die Alt­stadt zum Ver­an­stal­tungs­lo­kal Kamm­garn. Dort gibt es ver­schie­de­ne Re­den, Ver­pfle­gung und ei­ne Af­ter­par­ty.

Weitere Infos zu den einzelnen Events

Die Freun­din­nen der Küns­te – Kunst­mä­ze­n­in­nen und Samm­le­rin­nen: 
8. März, 18 Uhr, Würth Haus Ror­schach. Vor­trag mit mu­si­ka­li­scher Um­rah­mung.
wuerth-haus-ror­schach.ch

Frei­er Ein­tritt für Frau­en: 
8. März, gan­zer Tag, Kunst­mu­se­um St.Gal­len.
 kunst­mu­se­umsg.ch

Frau­en* auf der Flucht: 
8. März, 16.30 Uhr, Pa­lace St.Gal­len.
pa­lace.sg

Frau Kamm­garn:  
8. März, 17 Uhr, Kamm­garn Schaff­hau­sen. De­mo, Re­den und Par­ty.
kamm­garn.ch