Es ist ein Tag des Widerstands, der Solidarität und der Erinnerung an die langen Kämpfe für Frauenrechte und Gleichstellung: der feministische Kampftag. Auch in der Ostschweiz wird dieser Tag an manchen Orten zum Anlass genommen, um auf bestehende Ungleichheiten aufmerksam zu machen.
Es gibt noch viel zu tun
Dass wir die Gleichstellung auch im Jahr 2025 noch nicht erreicht haben, ist klar. Ironischerweise sind es aber gerade Männer, die gemäss Studien eher glauben, dass Gleichstellung bereits Realität ist, während Frauen die Ungleichheit nach wie vor spüren. Das ist wenig überraschend, denn wer nicht betroffen ist, nimmt strukturelle Benachteiligungen oft nicht wahr.
So sind Frauen in der Politik und Wirtschaft nach wie vor unterrepräsentiert. Lohngleichheit ist noch immer nicht erreicht: Frauen verdienen in der Schweiz bei gleicher Qualifikation und Erfahrung immer noch weniger als männliche Arbeitskollegen.
Auch im Hinblick auf eine gleichberechtigte Verteilung der Care-Arbeit hapert es weiterhin. Und auch hier zeigt sich eine Differenz zwischen Realität und subjektiver Wahrnehmung: Männer unterschätzen oft, wie viel Care-Arbeit Frauen leisten und glauben, mindestens genauso viel beizutragen. Dabei belegen Studien, dass Frauen weiterhin den Grossteil der unbezahlten Sorgearbeit übernehmen, sei es im Haushalt, bei der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen.
Auch das Thema Gewalt macht deutlich, wie dringend strukturelle Veränderungen nötig sind: Mindestens jede fünfte Frau in der Schweiz hat schon einmal einen sexuellen Übergriff erlebt. Sexismus, Belästigung und Diskriminierung gehören für viele Frauen zum Alltag.
Für mehr Gleichstellung
All das sind mehr als genug Gründe, sich auch im Jahr 2025 für Gleichstellung einzusetzen und sich mit der Thematik zu befassen. Heute vielleicht sogar mehr denn je! Am feministischen Kampftag am 8. März gibt es dazu einige Möglichkeiten.
In St.Gallen haben Frauen den gesamten Tag freien Eintritt in alle Ausstellungen des Kunstmuseums. Im Palace gibt es um 16.30 Uhr einen Vortrag von Tea-Vanja Radovanac von der Brava NGO über die Schwierigkeiten, mit denen Frauen auf der Flucht konfrontiert sind. Anschliessend gibt es eine Diskussion sowie einen Apéro. Dann gibt es in St.Gallen eine Kundgebung, die beginnt um 18.45 Uhr in der Marktgasse und um 21 Uhr startet in der Grabenhalle eine Soliparty.
Im Würth Haus in Rorschach findet um 18 Uhr ein musikalisch untermalter Vortrag über Kunstsammlerinnen und Mäzeninnen statt – Anmeldung erwünscht.
In Schaffhausen versammeln sich ab 17 Uhr Menschen auf dem Fronwagplatz und ziehen dann gemeinsam durch die Altstadt zum Veranstaltungslokal Kammgarn. Dort gibt es verschiedene Reden, Verpflegung und eine Afterparty.