Ein Hüttendorf für Robert Walser

Man begegnet dem Dichter auf dem Bahnhofplatz von Biel, wo er aufgewachsen war, ob man es will oder nicht. Denn die Hommage an ihn füllt den ganzen Platz: Die Robert Walser Sculpture ist eine Art Bidonville auf Zeit, ein ausuferndes Hüttendorf, initiiert und seit der Eröffnung im Juni täglich begleitet von Thomas Hirschhorn und vielen anderen.

Thomas Hirschhorn im (täglichen) Gespräch mit Malick, einem afrikanischen Immigranten. (Bilder: Barbey Herisau)
Wer sich im freundlichen Labyrinth umtut, findet auch den Hinweis auf Herisau, mit den Stichworten «Robert Walser-Pfad» und «Peter Morger». Morger (1955-2002), der Ausserrhoder Autor und Journalist mit innerer Wahlverwandtschaft zu Robert Walser, hatte den Pfad in Herisau ins Leben gerufen – was in Biel allerdings nicht als Allgemeinwissen vorausgesetzt wird.
Die Robert Walser Sculpture wird in Erinnerung bleiben, und dies keineswegs nur einer exklusiven Kunst- und Literaturwelt, sondern allen Menschen, die damit konfrontiert wurden. Eine ausführliche Würdigung findet sich zum Beispiel hier oder hier – zu sehen und zu begehen ist das Werk nur noch bis nächsten Sonntag, dem 8. September.