, 8. Juli 2024
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Die unverzichtbaren Sommertipps – Teil 2

Bis zum Ende der Sommerferien präsentiert Saiten wöchentlich Kulturtipps aus der Region. Teil 2: Openair in der St.Galler Lokremise, See-Burgtheater in Kreuzlingen und Start im Solarkino.

Die Sommertipps sind illustriert mit einer Auswahl aus der Postkarten-Sammlung «OK OK – Twin Postcards» von Alberto Vieceli.

Kinok-Openair: «Summer in the City»

Es ist ein heisser Sommernachmittag in New York, als Sonny (Al Pacino) und Sal (John Cazale) die First Brooklyn Savings Bank überfallen. Nach einer knappen Filmviertelstunde ist in Dog Day Afternoon alles für das kommende Drama angerichtet: In der Bankfiliale befinden sich die beiden nervösen Gangster mit den Angestellten als Geiseln, draussen richten sich die Cops ein. Scharfschützen positionieren sich auf Dächern, Absperrungen werden aufgebaut, die Pressemeute rückt an. In der Bank klingelt das Telefon, die Polizei ist dran.

Die nun folgenden 100 Minuten Handlung mit immer neuen Wendungen zeigen Pacino in einer seiner besten Rollen. Zu sehen ist Sidney Lumets wohl gelungenster Film am 26. Juli im Rund der Lokremise. Das Kinok hat ein Openair-Programm (11. Juli bis 10. August) mit 15 Filmen zusammengestellt. Thema: «Summer in the City».

Geboten wird eine Mischung aus bekannten Streifen wie Before Sunrise und eigentlichen Entdeckungen. Dazu gehört Paris au mois d’août von Pierre Granier-Deferre aus dem Jahr 1966. Der Melancholiker Charles Aznavour spielt Henri Plantin, den Angestellten eines Warenhauses. Frau und Kinder sind schon in die Bretagne in die Sommerferien vereist, er muss arbeiten. Weil dies ein Film ist, lernt er flugs das englische Mannequin Patricia Seagrave (Susan Hampshire) kennen. Aus der zufälligen Begegnung entwickelt sich eine Liebesgeschichte, in der Paris die eigentliche Hauptrolle spielt. Zum Abspann läuft das Chanson Paris au mois d’août, natürlich von Aznavour. (Andreas Kneubühler)

Kinok Openair-Kino: 11. Juli bis 10. August, Lokremise St. Gallen
kinok.ch

Die Sommertipps sind illustriert mit einer Auswahl aus der Postkarten-Sammlung «OK OK – Twin Postcards» von Alberto Vieceli. Sie erschien bei Everyedition Zürich. Ein Teil der Sammlung kann auf sourcetype.com eingesehen werden.

Solarkino auf dem Gallusplatz

Jahrzehntelang gehörte der Gallusplatz dem Autoverkehr. Danach blieb er weitgehend ungenutzt. Nun ändert sich dies mit den Gastrobetrieben, die sich seit der Corona-Pandemie immer weiter ausbreiten. Wie dieser Platz auch funktionieren könnte, zeigt schon länger das Solarkino mit seinem Openair-Programm. Dicht gedrängt sitzt das Publikum auf den Bänken oder auf selbst mitgebrachten Campingstühlen. Der mit Solarenergie betriebene Projektor ist bereit, der Film beginnt.

Das Programm in St.Gallen startet am 2. August mit Animal, dem neuen Film von Cyril Dion (Tomorrow). Thema ist die Bedeutung der Artenvielfalt. In Wochenendrebellen reist ein Vater zusammen mit seinem autistischen Sohn auf Groundhopping-Tour durch deutsche Fussballstadien. Premium Rush ist ein Actionfilm um einen Velokurier in New York, mit Joseph Gordon-Levitt (500 Days of Summer) in der Hauptrolle.

Zuvor ist das Solarkino auch an anderen Orten in der Region unterwegs: Vom 10. bis 13. Juli in St.Margrethen, am 16. Juli in Trogen, dann in Rorschach (18. bis 20. Juli) und schliesslich in Herisau (25. und 27. Juli). (Andreas Kneubühler)

Solarkino St. Gallen: 2. bis 14. August, Gallusplatz
solarkino-sg.ch

 

Prometheus zündelt am Bodensee

Das direkt am Ufer gelegene See-Burgtheater in Kreuzlingen hat sich dieses Jahr einen antiken Stoff vorgenommen: Prometheus – Revolution im Götterreich. Titanen und Götter werden entmachtet oder bemächtigt, den ersten Menschen wird Leben eingehaucht und ihnen wird das Feuer gebracht. Prometheus zählt zu den bekanntesten Sagen der griechischen Mythologie. Texter und Regisseur Simon Engeli geht es aber nicht um die simple Reproduktion längst auserzählter Märchen, sondern um den allgemeingültigen Kern des Mythos, der von Macht und ihren Dynamiken handelt.

Um dem Stoff auch visuell ins Hier und Jetzt zu verhelfen, spielt das Stück nicht zwischen Marmorsäulen oder auf dem Olymp. Als Schauplatz und Bühnenbild dient ein Baustellengerüst mit schwindelerregend hohen Türmen, einem gigantischen Titanen und einem feuerspeienden Bagger. Garniert ist das Ganze mit Puppenspiel, Pyrotechnik, Livemusik, Luftakrobatik und einer gehörigen Portion Humor. (Roman Hertler)

Prometheus – Revolution im Götterreich: 11. Juli bis 7. August, jeweils 20:30 Uhr, See-Burgtheater Kreuzlingen
see-burgtheater.ch

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