, 14. März 2023
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Die Sterne leuchten wieder

Nach knapp acht Jahren kehren die Sterne ins St.Galler Palace zurück – in neuer Besetzung und mit einer neuen Platte, die sehr viel Spass macht.

Frank Spilker (ganz links) mit den neuformierten Sternen. (Bild: pd)

Nostalgiker könnten sagen, dass die Sterne eigentlich nur noch die Frank Spilker Gruppe sind: Der Sänger, der zwischen 2007 und 2008 mit seinem Soloprojekt aktiv war, ist das einzige verbliebene Originalmitglied der Hamburger Indie-Institution, die seit 30 Jahren zu den wichtigsten, weil musikalisch besten und textlich klügsten deutschsprachigen Bands zählt. Nostalgikern kann man dann antworten: Ihr liegt falsch.

Was hingegen stimmt: In den vergangenen 15 Jahren irrlichteten die Sterne öfter, als sie leuchten. Und als nach dem Ausstieg der beiden Gründungsmitglieder Thomas Wenzel (Bass) und Christoph Leich (Schlagzeug) 2018 Frank Spilker als einsamer Fixstern übrigblieb und nach der Neubesetzung selbst davon sprach, das ganze Konzept sei nun «weniger Band, mehr Kollaboration», dachten viele Liebhaber der Gruppe, dass sie nun langsam, aber wohl unaufhaltsam verglühen werde.

Doch Spilker holte Musiker:innen hinzu, die die Sterne wieder zum Funkeln brachten: Philip Tielsch und Philipp Janzen, die in den Bands Von Spar und Urlaub in Polen spielen, Max Knoth, der bereits bei der Frank Spilker Gruppe dabei war, sowie die in Berlin wohnhafte US-Musikerin Dyan Valdés von The Blood Arm, die schon seit einigen Jahren Live-Keyboarderin der Sterne und auch deren letztem Konzert im Palace 2015 dabei war. Das selbstbetitelte Album von 2020 war quasi ein Neuanfang, auf dem noch nicht alles gelang, der aber einiges versprach.

Zu einer Einheit zusammengewachsen

Auf dem aktuellen Album Hallo Euphoria, das vor einem halben Jahr erschienen ist, gilt jedenfalls: «mehr Band, mehr Kollaboration». Die Gruppe ist deutlich hörbar zu einer Einheit zusammengewachsen. Eine solche Spielfreude hat man bei den Sternen seit vielen Jahren nicht mehr gehört, was vor allem – auch live – an der Rhythmussektion liegt.

In die bekannte Mixtur aus Indie Rock, Elektropop, Disco und New Wave mit den gewohnt funky Basslinien und den eleganten Orgelmelodien kommen krautrockige Elemente hinzu, etwa im pulsierenden Titelstück. Die Sterne begeistern auch mit Songs wie Gleich hinter Krefeld oder dem wunderbaren Schlussstück Wir wissen nichts, einem der besten Lieder, die sie je aufgenommen haben. Und live haben die Sterne schon im vergangenen Herbst in Zürich unter Beweis gestellt, dass sie so leuchten wie vielleicht noch nie zuvor, weil so kompakt, so energiegeladen. Mehr Band geht fast gar nicht.

 

Die Sterne live: 16. März, 20.30 Uhr, Palace St.Gallen
Support: Angela Aux

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