Die neue Schäbigkeit

Hier ist eines der Beispiele für die neue Schäbigkeit im Kanton St.Gallen:
Dem Verwaltungspersonal der Universität St.Gallen wurde das Weihnachtsessen gestrichen.
Das wäre in Zeiten des Spardrucks das falsche Signal, soll die Begründung geheissen haben.
Eine der Folgen der rigorosen Abbaupolitik ist das um sich greifende Gefühl, dass sich die öffentliche Hand eigentlich nichts mehr leisten darf. Diese Entwicklung beginnt erst: Der Spardruck des Kantons ist jetzt in den Gemeinden angekommen. Es sind die vielen kleinen Kürzungen und Abstriche – etwa in den Sozialbudgets – die das Klima nachhaltig verändern werden.
Von der Abbaupolitik und den gekürzten Budgets profitieren andere. Und es entstehen neue Abhängigkeiten.
Das Beispiel stammt erneut von der Uni. Dort wird – wie anderswo – die Öffnungszeit der Bibliothek an einigen Wochentagen auf 23 Uhr verlängert. Natürlich darf dies nichts kosten. Die Lösung der Uni: Der Ausbau wird von PricewaterhouseCoopers (PWC) gesponsert.
Es ist anzunehmen, dass keine direkten Gegengeschäfte abgemacht werden. PWC macht nicht einmal Werbung auf der Bibliotheks-Homepage. Die Rechnung dürfte trotzdem aufgehen. Halt indirekt und über Umwege, ohne dass sich ein Zusammenhang rekonstruieren liesse. Man sieht nur das Ergebnis. Es sieht beispielsweise so aus: Der St.Galler Stadtrat liess die Verwaltung für das Sparprogramm namens Fit13+ von einer externen Firma durchleuchten. Den Auftrag erhielt – PriceWaterhouseCoopers.
Schöner neuer Kanton St.Gallen.
Der Widerstand geht weiter: Am 26. November folgt die nächste Kundgebung gegen die Abbaupolitik, um 17.30 Uhr auf dem Klosterplatz.