Der St.Galler Stadtbaumeister tritt zurück

Hansueli Rechsteiner ist nicht nur Architekt, sondern auch Naturwissenschafter. In seiner jetzigen Funktion als Stadtbaumeister habe ihn dieser naturwissenschaftlich analytische Bereich häufig mehr beschäftigt als die Architektur im konkreten Sinn, sagt er. Jetzt locke ein neues Feld und das möchte er nicht erst im Pensionsalter bearbeiten, sondern jetzt, mit 52, nochmals neu starten. Wie sein künftiges Büro dann funktionieren werde, wisse er aber noch nicht.
Diese ganz persönliche «biografische» Bilanz und «die Lust sich selber nochmals zu entwerfen» seien die Gründe für den Rücktritt, betont Rechsteiner. Mit dem Wechsel im Stadtrat habe seine Kündigung gar nichts zu tun – im Gegenteil: Rechsteiner lobt Markus Buschor als neuen Baudirektor und dessen Führungsstil. In der Medienmitteilung wird der Entscheid Rechsteiners vom Stadtrat denn auch ausdrücklich bedauert.
In den sechs Jahren unter Hansueli Rechsteiners Leitung wurden im städtischen Hochbauamt viele Projekte abgeschlossen und neue aufgegleist. So «rettete» er den Garten des Naturmuseums der wegen der darunterliegenden Autobahn plötzlich in Frage gestellt war. Abgeschlossen wurde die Sanierung und Erweiterung des Primarschulhauses St.Leonhard. Weitere Schulhauserneuerungen sind beschlossen und geplant, darunter der Neubau im Riethüsli.
In Architektenkreisen hat die Stadt St.Gallen dank ihrer Wettbewerbskultur Lob sammeln können. Dazu gehören die Verfahren für das Hallenbad Blumenwies, das Betriebsgebäude der Technischen Betriebe, die Schulanlage Hebel, verschiedene Bauten für die familienergänzende Betreuung und das künftige Betriebsgebäude der Feuerwehr. Auch bei kleineren Aufgaben hält das städtische Hochbauamt die Baukultur hoch, etwa bei der Sanierung des Stadions Espenmoos, der Sanierung des Frauenbads Dreilinden oder demnächst der Badi Rotmonten.
Bis in den nächsten Frühling ist Hansueli Rechsteiner noch im Amt. Seine Stelle wird nach den Sommerferien ausgeschrieben.