Der Admiral mag nicht mehr
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Der Winterthurer Musiker David Langhard hat das vorläufige Ende seiner Künstlerfigur Admiral James T. verkündet. Dies nach mittlerweile zwölf veröffentlichten Alben – und sechs Tapes – in den letzten 20 Jahren. Langhard wirkte zudem in diversen Bands mit und war als Produzent (The Peacocks, William White, Open Season, Verena von Horsten, Delilahs, C.Gibbs etc.) tätig. Mit Bring Me The Head of Gordon Sumner wurde er 2005 zum Swiss Top Gewinner von DRS3 gewählt, unzählige Konzerte im In- und Ausland folgten.
Die Pop-Songs von Admiral James T. mit Sechziger- und Rockabilly-Einschlag werden weit herum geschätzt. Sein aktuelles Album 8341735 (Irascible, 2013 /Dala Produkte) bezeichnet der Admiral im Rahmen eines Rückblicks als seine «mit Abstand beste Platte». Wie üblich hat das Multitalent auch diesmal alles in Eigenregie kreiert, vom Einspielen sämtlicher Instrumente über die Produktion im eigenen Studio Dala bis hin zur Gestaltung des Covers.
Jetzt ist Schluss damit – vorerst. Dies teilte der 38jährige Admiral am Freitag auf Facebook mit, beginnend mit einer Rückschau: «Liebe Freunde, seit 20 Jahren bin ich als Admiral unterwegs. 1994 hab ich meine erste Kassette aufgenommen, 1994 war mein erstes Konzert – am 4. Dezember im Club 81, Elgg. Danach ging es automatisch einfach weiter, ich schrieb Lieder, nahm sie auf, machte eine Kassette, spielte Konzerte.» Doch irgendwann habe er keine wirkliche Freude mehr an den Platten gehabt.
«Auflösen kann ich mich nicht»
Weitermachen, obwohl die Freude fehlt, das kann auf Dauer nicht gut gehen. Ein Hörsturz – bereits der zweite – Ende des letzten Jahres trug wohl zum Entschluss bei. «Ich bringe die Kraft nicht auf, weiterhin etwas zu wollen, woran ich nicht wirklich Freude habe. Auflösen kann ich mich nicht, ich bin ja keine Band und auch nicht Michael Jackson.»
Ein schmerzhaft ehrliches Statement. Die Möglichkeit, dass das Ende auch eine ausgiebige Pause sein kann, lässt Langhard offen. Laut einem Bericht im «Landboten» beabsichtige er, in die USA auszuwandern. Wer Admiral James T. mit seiner Band «The Hungry Men» (Andrew Wolfensberger / Keyboard, Ernst David Hangartner / Bass und Kusi Luginbühl/ Drums) zuvor noch einmal sehen möchte, kann dies am 6. Juni im Gaswerk Winterthur tun.
Admiral James T. & The Hungry Men, 6.6 Gaswerk Winterthur, 20.30 Uhr