Das Musikbarometer zeigt nach Norden

Der norwegischen Künstler Lávre spielt am Nordklang Festival im Pfalzkeller . (Bild: pd/Hildá Länsman)

Von sanften Balladen zu dunklen Klangwelten: Das Nordklang Festival bringt zum 17. Mal den Sound des hohen Nordens nach St.Gallen. Eine musikalische Entdeckungsreise, die den viel zu warmen und doch düsteren Winter für eine Nacht vergessen lässt.

Nach der Ver­klei­ne­rung des Fes­ti­vals im Jahr 2024 fin­det es die­ses Jahr wie­der auf fünf Büh­nen statt: im Pfalz­kel­ler, auf der Kel­ler­büh­ne, in der Gra­ben­hal­le, im Pa­lace und im Øya. Sei­nem mu­si­ka­li­schen Kon­zept bleibt das Fes­ti­val treu, im Zen­trum ste­hen wie ge­wohnt Acts aus dem ho­hen Nor­den. Und auch die­ses Jahr ist der Auf­tritt in St.Gal­len für ei­nen Gross­teil der zehn Bands und So­lo­künst­ler:in­nen am Nord­klang die Schwei­zer Pre­mie­re. 

Da­mit man sich ein Bild von der hier­zu­lan­de fast un­be­kann­ten Mu­sik ma­chen kann, gibt es auf der Web­site und im Pro­gramm­heft des Fes­ti­vals das be­währ­te mu­si­ka­li­sche Ba­ro­me­ter. Die­ses ord­net die Mu­sik der ver­schie­de­nen Künst­ler:in­nen auf ei­nem Spek­trum ein und gibt Aus­kunft über die Emo­tio­na­li­tät, die Laut­stär­ke, die In­stru­men­ta­li­tät und die Aus­rich­tung. 

Wer wis­sen will, wie die Mu­sik klingt, die zwi­schen Me­lan­cho­lie und Fröh­lich­keit steht, sehr laut, eher in­stru­men­tell und mo­dern ist, kann zum Bei­spiel bei der nor­we­gi­schen Band Pil & Bue (Pfeil und Bo­gen) rein­hö­ren. 

Ei­ner der gröss­ten Na­men im Fes­ti­val Li­ne-up: Nick­las Sahl. In Dä­ne­mark ist er längst als Chart­stür­mer be­kannt, beim Nord­klang ein Ge­heim­tipp für al­le, die auf ein­gän­gi­gen, mo­der­nen Pop ste­hen. Im Pfalz­kel­ler kommt man aus nächs­ter Nä­he in den Ge­nuss sei­ner ver­träum­ten Bal­la­den.

Die Sin­ger-Song­wri­te­rin Vin­g­aard gibt gleich zwei Kon­zer­te: Als Ope­ning in der Øya Bar und als Clo­sing auf der Kel­ler­büh­ne.Schon als Kind ent­deck­te die Dä­nin ih­re Lei­den­schaft für die Mu­sik – heu­te tourt sie durch Deutsch­land, Dä­ne­mark und die Schweiz. Da­bei in­ter­pre­tiert sie den Ame­ri­ca­na-Sound neu und er­wei­tert ihn mit ei­nem ganz ei­ge­nen Twist.

Mit sei­ner sphä­ri­schen, me­di­ta­ti­ven Mu­sik lie­fert der nor­we­gi­schen Künst­ler Lá­v­re im Pfalz­kel­ler den per­fek­ten Sound­track zum Ein­tau­chen in my­thi­sche Wel­ten. Der mit dem Sá­mi-Mu­sik­preis aus­ge­zeich­ne­te Künst­ler mischt in sei­ner Mu­sik den tra­di­tio­nel­len Joik – den sa­mi­schen Ge­sang – mit mo­der­nen Klän­gen.

Kein me­di­zi­ni­scher Ein­griff, son­dern der Na­me der Band ist To­tal Hip Re­pla­ce­ment. Das sie­ben­köp­fi­ge Or­ches­ter tour­te be­reits in Grön­land und Gha­na und spielt nun in St.Gal­len. In­spi­riert von Reg­gae brin­gen die Dä­nen mit Po­sau­ne und Syn­the­si­zer ein biss­chen Som­mer­fee­ling in die win­ter­li­che Gra­ben­hal­le.

Das Fes­ti­val en­det im Pa­lace. Hier kann an der Af­ter­par­ty zu den pul­sie­ren­den Elek­tro­beats des Dä­nen Rangle­klods bis in die frü­hen Mor­gen­stun­den ge­tanzt wer­den.

In­of­fi­zi­ell kann man sich die­ses Jahr be­reits vor dem Fes­ti­val auf die nor­di­schen Klän­ge ein­stim­men. Im Pa­lace spie­len am Mitt­woch, 12. Fe­bru­ar das dä­ni­sche In­die­tro­nic-Duo Mo­li­na und die Sin­ger-Song­wirte­rin Fi­ne aus Ko­pen­ha­gen. 

Die­ses Jahr gibt es am Vor­abend des Fes­ti­vals zum ers­ten Mal ei­ne ku­li­na­ri­sche Er­öff­nung: Das Re­stau­rant Draht­seilb­ähn­li bie­tet am Frei­tag, 14. Fe­bru­ar ein nor­disch in­spi­rier­tes Vier-Gang-Me­nü an (un­be­dingt re­ser­vie­ren). Was auf den Tisch kommt, bleibt ei­ne Über­ra­schung. Viel­leicht Kött­bullar, Ren­tier oder Elch? Auf je­den Fall wird es auch ei­ne ve­ge­ta­ri­sche Al­ter­na­ti­ve ge­ben. 

Weitere Infos

Nord­klang Fes­ti­val: 15. Fe­bru­ar, 18.30 bis 3.00 Uhr, Pfalz­kel­ler, Kel­ler­büh­ne, Gra­ben­hal­le, Pa­lace und Øya. Mit Hjal­te Ross (DK), Lá­v­re (NO), Ma­rie Fjeld­sted (DK), Neøv (FI), Nick­las Sahl (DK), Pil & Bue (NO), Rangle­klods (DK), Ti­ge­roak (DK), To­tal Hip Re­pla­ce­ment (DK) und Vin­g­ard (DK)

Nor­di­sches Din­ner: 14. Fe­bru­ar, 18.30 Uhr, Draht­seilb­ähn­li (Re­ser­va­ti­on not­wen­dig, Din­ner nicht Teil des Fes­ti­val­pas­ses)

nord­klang.ch