Das Abbauprogramm (7): Die braven Studierenden

Sie waren die ersten, die sich gegen das Sparpaket wehrten. Die halbe Schweiz wunderte sich, dass die Studierenden der noblen HSG plötzlich Protestaktionen veranstalteten. Der Flashmob gegen die höhere Studiengebühren schaffte es bis zu «Spiegel Online» und in die Kommentarspalten des «Tagesanzeiger». Fast geriet man in Versuchung, ein paar Klischeevorstellungen über Bord zu schmeissen.
Waren die Studierenden aber auch die ersten, die einknickten? Musste man ihnen nur ein paar Zückerchen hinwerfen, damit sie zu allem Ja und Amen sagten? Dies zumindest könnte man vermuten, wenn man den Ausführungen von Regierungsrat Kölliker zuhört. Klar ist jedenfalls: Probleme machen wieder einmal die Ausländer.
Hier der O-Ton des SVP-Regierungsrats aus der Debatte zum Sparpaket (die entscheidenden Sätze kommen ab der zweiten Minute): Hier
Es lohnt sich, das ganze Votum abzuhören. Kölliker erklärt, dass die hohen Studiengebühren als finanzieller Numerus Clausus funktionieren sollen, dass sie aber inzwischen so hoch sind, dass es deswegen mit anderen Kantonen Probleme geben könnte.
Vor zwei Wochen kritisierte die «Weltwoche»: «Entgegen ihrem Ruf neoliberal zu sein, hat sich die St.Galler Lehre immer weiter dem allgemein üblichen sozialdemokratischen Konsens angenähert». Diese Entwicklung dürfte nun gestoppt worden sein.
Die St.Galler Fachhochschulen und die Universität verlangen schweizweit die höchsten Gebühren.
Wer keine vermögenden Eltern hat, soll gefälligst anderswo studieren.