Butz wills wieder wissen

Kein Jahr ist vergangen, da hat Richard Butz seine Konzertreihe «Kleinaberfein» eingestellt. Jetzt ist er zurück mit einer neuen Veranstaltungsreihe namens «Kuribu».

Richard Butz. (Bild: pd)

Über elf Jah­re hat Jour­na­list und Kul­tur­ver­mitt­ler Ri­chard Butz in ei­nem Raum der Diö­ze­sa­nen Kir­chen­mu­sik­schu­le St.Gal­len Kon­zer­te ver­an­stal­tet, haupt­säch­lich im Jazz- und World-Be­reich, aber auch ap­pen­zel­li­sche oder nord­in­di­sche klas­si­sche Mu­sik gabs zu hö­ren. Im Au­gust 2024 war fi­ni­to. Mit dem Aus­klang von «Klein­aber­fein» nach rund 160 Ver­an­stal­tun­gen en­de­te ge­wis­ser­mas­sen auch ei­ne Ära: Ri­chard Butz, ge­lern­ter Buch­händ­ler, hat in sei­ner jahr­zehn­te­lan­gen Kar­rie­re weit über 500 Kon­zer­te in St.Gal­len or­ga­ni­siert – und fast sein gan­zes -Le­ben der Kul­tur ver­schrie­ben.

Jetzt will es der 81-Jäh­ri­ge al­so noch­mals wis­sen und hat die Ver­an­stal­tungs­rei­he «Ku­ri­bu» (kurz für Kul­tur Ri­chard Butz) ins Le­ben ge­ru­fen. Da­bei gibt es ver­schie­de­ne Ru­bri­ken. «lis­ten & loo­king» ist ei­ne lo­cke­re Ge­sprächs­rei­he zu Mu­sik, Kunst, Li­te­ra­tur und Ge­gen­warts­fra­gen in der St.Gal­ler «Denk­bar», mit mu­si­ka­li­scher oder vi­su­el­ler Be­glei­tung, ge­le­gent­lich mit Gäs­ten. Der Ti­tel der Rei­he «jazz’n’af­ri­ca» spricht für sich, es wird wie­der Kon­zer­te mit Mu­si­ker:in­nen aus dem Sü­den des Kon­ti­nents ge­ben.

An­fang und En­de des Ku­ri­bu-Pro­gramms der ers­ten Jah­res­hälf­te 2025 wer­den zwei «Le­cker­bis­sen», spe­zi­el­le An­läs­se aus den Be­rei­chen Mu­sik und Li­te­ra­tur, sein. Am 23. Ja­nu­ar fin­det in der «Denk­bar» ein Ge­denk­an­lass für den 2024 ver­stor­be­nen St.Gal­ler Jaz­zer Urs C. Ei­gen­mann statt (Nach­ru­fe von Ri­chard Butz und Bru­no Spoer­ri hat­ten wir im Ok­to­ber­heft). Ge­stal­tet wird der An­lass von Cor­ne­lia Bu­der, der Part­ne­rin des Ver­stor­be­nen, und Ri­chard Butz. Mu­si­ka­lisch füh­ren Ek­ke­hard Sas­sen­hau­sen (Sa­xo­fon), Mi­cha­el Neff (Trom­pe­te), Mal­colm Green (Ge­sang, Flö­te, Sa­xo­fon) und Erich Tief­en­tha­ler (Flö­te) durch den Abend.

Ein An­lass, auf den sich Ri­chard Butz be­son­ders freut, ist ein Abend An­fang Ju­ni, der ganz im Zei­chen von Ol­ga Die­ner (1890–1963) steht. Die bei­na­he ver­ges­se­ne Ost­schwei­zer Mu­si­ke­rin hat ein kom­po­si­to­ri­sches Werk mit 76 Opus­zah­len hin­ter­las­sen, vor­wie­gend Kam­mer­mu­sik, Stü­cke für Kla­vier oder Strei­cher. Sie schrieb aber auch Ge­dich­te, auf de­ren «schö­nen Klang» so­gar Her­mann Hes­se auf­merk­sam ge­wor­den war. Aber wie so oft in der Ge­schich­te der Kunst von Frau­en wur­de Die­ners Werk mar­gi­na­li­siert. Das soll sich än­dern. Si­mo­ne Kel­ler (Mu­sik) und Na­tha­lie Hub­ler (Re­zi­ta­ti­on) ha­ben den Kampf wi­der das Ver­ges­sen auf­ge­nom­men. 

Zum Ge­den­ken an Urs C. Ei­gen­mann – Auf­takt­ver­an­stal­tung der neu­en Kul­tur­rei­he «Ku­ri­bu»: 23. Ja­nu­ar, 19 Uhr, Denk­Bar St.Gal­len.

kul­tur­ri­chard­butz.ch