Buntes Treiben im Heizwerk

Vom 2. bis 6. August findet in Arbon zum ersten Mal das Heizwerk-Festival statt – ein Mix aus Kunst, Slam und Musik.
Von  Corinne Riedener
Bald Openair-Terrain: die ehemalige Saurer-Heizzentrale in Arbon. (Bilder: pd)

Das Arboner Konzertlokal Triebwerk war lange ein wusliger Bestandteil der Ostschweizer Kulturszene – bis es letztes Jahr einer Umnutzung weichen musste. Davon lassen sich die Mitglieder des gleichnamigen Vereins aber nicht irritieren; neun von ihnen weichen kurzerhand auf das Areal der ehemaligen Saurer-Heizzentrale aus. Nicht für immer, nur für fünf Tage im August, wenn zum ersten Mal das von ihnen organisierte Heizwerk Festival stattfindet, ein Mix aus Kunst, Slam und Musik.

2. bis 6. August, Saurer-Heizzentrale Arbon
heizwerk-festival.ch

Sie seien sich durchaus bewusst, dass das Angebot an Openair-Veranstaltungen in den letzten Jahren extrem gewachsen ist, sagen die neun OK-Mitglieder. Deshalb wollen sie sich bei ihrem neuen Projekt «auf den ursprünglichen Festivalgedanken berufen»: Im Mittelpunkt stehen die Musik und die dargebotene Kunst. Und: Jeden Tag kommt eine andere Kunst- oder Musikrichtung dran. So will das OK «dem Trend von immer grösseren Acts, wachsenden Besucherzahlen und steigenden Ticketpreisen entgegenwirken».

Der Eröffnungsabend am Mittwoch ist mit Konzerten von Frank Powers und Stiller Has ganz der Schweizer Popmusik gewidmet, am Donnerstag folgt eine Slamshow mit Andy Strauss, Quichotte und Sebastian Lehmann.

Endo Anaconda

Der Freitag dürfte vor allem den Rap-Fans gelegen kommen; Juellz, der junge Arboner Lokalheld, bringt seine Band mit, Santo Machango sind am Start, sieben Hombres aus Barcelona – und Speech Debelle gibt sich die Ehre!

Die 34-jährige Rapperin ist in Crystal Palace aufgewachsen, in kaputten Verhältnissen, hat mit 13 angefangen zu rhymen, um nicht stumm zu enden, und droppte 2009 schliesslich ihr eindrückliches Debut Speech Therapy, mit dem sie wenig später den Mercury Prize für das «Album of the Year» abräumte.

Speech Debelle

Am Samstag kann man sich bei Mother’s Cake, The Youth, Mark Kelly und Prinz Grizzley eine ordentliche Dosis Rock abholen, je nachdem mit oder ohne Headbang-bedingter Nackenversteifung.

Der Abschluss am Sonntag ist für einen Designmarkt reserviert, ideal zum Runterkommen. Junge Labels, Food-Tüftler und Designerinnen präsentieren auf dem alten Heizwerkareal ihre Produkte, dazu gibt es Pierre Omer’s Swing Revue, einen Clown und weitere Unterhaltungen.

Dieser Beitrag erschien im Sommerheft von Saiten.