Braucht St.Gallen eine neue Kulturhalle?

Die St.Galler Reithalle als Kulturhalle? Der Stadtrat sagt nein zur Initiative – was sagen Sie?

Von  Redaktion Saiten

Die St.Galler Reithalle bleibt eine Streithalle. Diese Woche hat der Stadtrat die Initiative «Reithalle für die Kultur» ohne Gegenvorschlag abgelehnt. Die Hauptbegründung: In St.Gallen gebe es kein Bedürfnis für einen grösseren Konzertsaal. Ebenso sei das Interesse der Vereine an einem Lokal dieser Grösse «begrenzt». Und die Reiter hätten einen legitimen Anspruch auf die Halle.

Über diese Argumentation ist das Initiativkomittee «grob erstaunt», wie es in seiner Stellungnahme unter dem Titel «Reithalle – jetzt erst recht» schreibt: Noch im Kulturkonzept 2009 habe der Stadtrat festgehalten, es fehle ein «Raum mittlerer Grösse». Das Bedürfnis bei Veranstaltern und Vereinen bestehe sehr wohl, weit herum sei St.Gallen der einzige Ort ohne einen solchen Saal – «ein Armutszeugnis für die selbsternannte Kulturhauptstadt der Ostschweiz». Zudem seien keine Betriebskosten zu befürchten, denn hier würde «profitable Kultur» stattfinden. Im Klartext: Ab rund 700 Plätzen kann man die branchenüblichen Gagen einspielen.

Zur Erinnerung: Die Doppelnutzung als Reit- und Kulturhalle war beim Umbau anfangs der Neunzigerjahre beschlossen worden – funktioniert hat sie jedoch von Anfang an nicht. Darauf beruft sich jetzt auch das Initiativkomittee: «Wir sind nicht bereit, den Anspruch der Kultur auf die Reithalle, den die Stimmbevölkerung vor zwanzig Jahren deutlich ausgedrückt hat, ersatzlos aufzugeben. Wenn eine gemeinsame Nutzung nicht möglich ist, muss für eine der beiden Parteien eine Ersatzlösung gefunden werden.»

Die Initianten wollen «keinen Kampf gegen den Reitclub St.Gallen» – aber sie hoffen auf einen Gegenvorschlag, «der den Anspruch des Reitsports festschreiben will, im Gegenzug für eine kulturelle Ersatzlösung an anderer Stelle».

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