Billettautomaten
Jaja, die VBSG-Billettautomaten.
Aber es gibt viel schlimmere St.Galler Spezialitäten. Beispielsweise lauwarme Bratwürste.
War gestern aus Versehen am Länderspiel. Und beim Fussball ist es mit den Bratwürsten so eine Sache. Es riecht gut. Aber man kennt es noch aus dem Espenmoos: Erst beim Pausenpfiff werden die zuvor in Wasser eingelegten Bratwürste auf den Gasgrill geschmissen. Schon wartet eine lange Schlange Fans. Alles was halbwegs durchgebraten aussieht, wird ruckzuck eingepackt und verkauft. Sieht dann auch annähernd perfekt aus. Doch die Würste sind innen nicht durch und man hat das Bedürfnis, mindestens einen halben Liter Schnaps runterzukippen, um den Kalb- Schweinefleischklumpen im Magen wegzubrennen.
Doch zurück zur Arena am sehr kühlen Mittwochabend, kurz vor Anpfiff.
Gewitzt durch lange Erfahrung sagt man dem Kuli, der die Bratwürste einpackt: «Aber nur eine, die durch ist». Der Typ schaut einem an, als hätte man gesagt: «Krsielsi tosoao». Und dann, abgelenkt durch die Stimme des Stadionsprechers und den Pfiffen gegen Streller oder durch einen Kontrollblick auf den Restbetrag der Plastikkarte, verpasst man prompt den Moment, in dem die Wurst vom Grill genommen wird und im Papiersack verschwindet. Das geht allerdings auch verdächtig schnell, die Catering-Fachkraft scheint eine Art Lucky Luke der Bratwursteinpacker zu sein. Klar, jeder hat seinen Berufsstolz und man muss deswegen nicht gleich paranoid werden. Was von der Wurst herausschaut, scheint jedenfalls in Ordnung zu sein. Dann mal los, das Match beginnt. Spielt eigentlich Barnetta? Was ist mit Forlan? Doch dann kommt es schon mit dem zweite Biss hoch. Das überhaupt nicht nostalgische Espenmoos-Gefühl: lauwarme, halbrohe Wurst. Der Abend ist gelaufen.
Das Spiel war übrigens genau gleich.