Baulobby gegen Einschränkungen

Der St.Galler Kantonsrat will selber bestimmen welche Bevölkerungszahlen in den Richtplan geschrieben werden. Die bürgerliche Mehrheit will damit möglichst grosse Bauzonen sichern. Dagegen hat am Mittwoch eine breite Allianz von linken und grünen Parteien sowie Umweltorganisationen das Referendum angekündigt (Bild oben).
Das von der Mehrheit angestrebte Szenario würde nämlich dazu führen, dass Flächen im Umfang von 1000 Fussballplätzen zusätzlich eingezont würden. Dabei haben auch die Stimmberechtigten im Kanton St.Gallen deutlich für die Revision des eidgenössischen Raumplanungsgesetzes gestimmt, das einen haushälterischen Umgang mit dem Boden und die innere Verdichtung in den Dörfern und Städten verlangt. Und die Zweitwohnungsinitiative will ja der wilden Bauerei einen Riegel schieben.
Um die innere Verdichtung geht es auch in Appenzell Ausserrhoden. Dort hat der Kantonsrat in erster Lesung die Ortsbildschutzzonen bereits abgeschafft. Die Mehrheit der Politikerinnen und Politiker hofft, dass in den Dorfkernen so wieder mehr renoviert und neu gebaut wird. Dieser Beschluss kommt im Mai nochmals zur Sprache. Inzwischen mobilisieren die Kritiker und laden unter anderem zu Podiumsdiskussionen ein, denn sie fürchten, dass die Dörfer ihren typischen Charakter verlieren könnten.
Mehr dazu im April-Saiten.