Auf den Hund gekommen
Ein gross gewachsener Mischling mit dem Namen «Bär» und ein Appenzeller Sennenhund mit dem Namen «Prinz» sind mit ihren stolzen 18 Jahren die beiden ältesten Hunde in Appenzell Ausserrhoden. Rund ein Drittel ihrer Artgenossen und -genossinnen haben einen Migrationshintergrund, weil sie einer nicht einheimischen Rasse entstammen. Die beliebtesten Arten sind der Appenzeller Sennenhund mit 563, der Labrador Retriver mit 202, der Border Collie mit 155, der Jack Russel Terrier mit 136 und der Chihuahua mit 127 Individuen.
Aktuell sind 3110 Ausserrhoder und Ausserrhoderinnen auf den Hund gekommen. Sie halten sich 3691 Exemplare der Spezies, die den Ruf hat, bester Freund des Menschen zu sein. Vor dem jüngsten Hunde-Update waren es in Appenzell Ausserrhoden mehr Zwei- und mehr Vierbeiner, statistisch: 3919 Hundehaltende und 4773 Gassigehende.
Table Dance und einsame Waldspaziergänge
Bei den Namen verströmen die Hündinnen sehr viel mehr Exotik als die Rüden. So hören je 42 Hundedamen auf «Luna» oder «Kira». Das tönt sehr nach Table Dance. Hingegen kommen einem bei den Namen der Hundemänner eher einsame, verregnete Waldspaziergänge in den Sinn: 66 Individuen hören auf «Bläss», 35 auf «Bobby», 27 heissen «Prinz» und 26 «Bärli». Bei den Hündinnen schwingt ferner – in der Häufigkeitstabelle der Namen – eine gute Portion Noblesse mit: 24 heissen «Bella» und 23 «Zita», wie die letzte österreichische Kaiserin.
Warum jetzt der Alpsteinkanton so exakt Bescheid weiss über seine Hundepopulation, ist dem Fiskus geschuldet. Ab diesem Jahr wird die Hundesteuer basierend auf den bereinigten Einträgen der Datenbank «Amicus» eingezogen. Seit Anfang 2016 verwaltet das kantonale Veterinäramt die Hunde- und Hundehalterdaten. Zwischen Juni und Oktober 2016 wurden rund 4000 im Kanton vermutete Hundehaltende gemeindeweise vom Veterinäramt angeschrieben und gebeten, die bekannten Angaben zur Person und zum Hund zu prüfen und nötigenfalls zu bereinigen.
Verstorbene Hunde lebten in der Datenbank weiter
Die Bereinigung der Hundedatenbank sei notwendig gewesen, schreibt die kantonale Verwaltung. Die Daten hätten bisher nie eine aktive Bewirtschaftung erfahren. Viele verstorbene Hunde seien nie abgemeldet worden. Personen, welche die Hundehaltung aufgegeben hätten oder weggezogen seien, hätten ihre Adressdaten oft nicht bereinigt. So seien auch viele Personen mehrfach registriert worden, wenn sie sich einen neuen Hund angeschafft hätten.
Dass Appenzell Ausserrhoden auf den Hund gekommen ist, hat sich gelohnt. Im Zug der Datenbereinigung ist nämlich auch überprüft worden, ob sämtliche Hundehaltende ihre Hundesteuer pflichtgemäss bezahlt hatten. Säumige sind nachträglich zur Begleichung ihrer Schuld aufgefordert worden. «Insgesamt hat der Kanton dadurch einmalig 43’000 Franken mehr an Hundesteuern eingenommen», heisst es in der Medienmitteilung. Die Hälfte dieser zusätzlichen Abgaben wurde an die Gemeinden überwiesen.