Abgeh-Mukke bei familiärer Atmosphäre

Das Festival setze auf eine hohe musikalische Qualität in ungewohnter Umgebung, sagt Olivia Hug vom Organisationskomitee. «Über die Jahre hat sich das Openair gewandelt. Am Anfang arbeiteten wir viel mit jungen, regionalen Bands.»
Andere kleinere Toggenburger Openairs wie das Rock the Hell in Alt St.Johann oder das Ebnat-Kappeler Factory in Concert kommen an zwei Festivaltagen auf elf und mehr Bands. Das Openair Bütschwil beschränkt sich aber auf vier bis fünf Acts, die dafür hochkarätig sein sollen. So traten hier schon Manillio und Dabu Fantastic auf, aber auch Baba Shrimps und Knackeboul liessen es in den Hügeln krachen. Und das immer ganz ohne Industrieareal-Charme oder Mehrzweckhallen-Groove, sondern auf einer weitläufigen Wiese unter freiem Himmel, wo das eben erst eingebrachte Heu noch zu riechen ist.
Und wer sind dieses Jahr die Auserkorenen? Das Festival eröffnen wird am Freitagabend das Folk-Country-Duo Make Plain, die Anfang des Jahres noch mit den Südafrikanern von Prime Circle auf Europatournee waren. DJ Cekay lässt im Anschluss die Openairgänger bis zum Morgengrauen tanzen.
Am Samstagabend sollen die Rocker von Rival Empire die Menge wieder wachrütteln, das Basler Popquartett Les Touristes dann mit launigen Mundartsongs die Feierlaune wecken. Den Abschluss machen der Reggae-Pop der Pedestrians und das Berner Hip-Hop-Kollektiv Chlyklass.
Da dürfte definitiv für jeden und jede etwas dabei sein. Und selbst wenn die eine oder andere Band nicht ins eigene Beuteschema passen sollte, wird die ungezwungene, familiäre Atmosphäre vor Ort dafür sorgen, dass man sich wie an einem Sommernachtsfest unter Freunden fühlt.
Openair Bütschwil: 26. und 27. Juli, Sal bei Bütschwil
«Der Fokus liegt bei uns zwar auf den Bands», erklärt Olivia Hug. Aber als Endziel solle den Gästen ein einmaliges Gesamterlebnis geboten werden. Denn das Gelände des Openairs liegt im «Sal» hoch über Bütschwil, man wandert entweder zu Fuss hin oder nimmt einen der Shuttlebusse. Auf dem Areal selbst herrscht striktes Parkverbot.
Das Konzept zieht, die vergangenen Jahre fanden jeweils über 1000 Gäste den Weg in die Toggenburger Natur – was sicher auch an den moderaten Eintrittspreisen von 20 bzw. 25 Franken pro Abend liegt.
Dieser Beitrag erschien im Sommerheft von Saiten.