Die Ausstellung im open art museum legt den Fokus auf künstlerische Reflexionen der Mensch-Tier-Beziehung. Dem interdisziplinären Ansatz folgend, sind weitere Positionen der Outsider Art und der zeitgenössischen Kunst zusammengeführt: Marianne Engel, Vera Marke, Stefan Rohner und Marlis Spielmann.
Ergänzt wird die Ausstellung "Ich Tier Wir" um eine Einzelausstellung zu Jeannette Vogel (Lebensdaten unbekannt), deren Werke aus der Sammlung erstmals gezeigt werden. In ihrer Tierwelt erhalten die Wesen einen individuellen Ausdruck.
In Jeannette Vogels Tierwelt treten die Wesen mit ganz eigenem Ausdruck in Erscheinung: mal schüchtern, mal keck, neugierig oder voller Energie – als wollten sie im nächsten Moment aus dem Bild springen. Der Mensch hingegen bleibt im Hintergrund, beinahe unbedeutend. Es sind die Tiere, die mit ihren starken Persönlichkeiten den Raum einnehmen. Die Begegnung mit diesen charaktervollen Kreaturen macht Freude und lädt ein, eigene (Bild-)Geschichten zu erfinden.
Jeannette Vogel platziert ihre Geschöpfe meist zentral auf dem Blatt. Sie stehen ganz für sich selbst – und füllen den leeren Raum allein durch ihre Präsenz. Manche wirken unbeholfen, andere so kraftvoll und voluminös, dass sie die Grenzen des Formats zu sprengen scheinen. Ob Hund, Vogel oder Fantasiewesen: Die genaue Zuordnung zu einer Tierart bleibt oft offen – und ist letztlich auch zweitrangig. Nur dort, wo es der Künstlerin bedeutsam erscheint, benennt sie ihre Figuren beim Namen.
Kuratorinnen: Isabelle Zürcher und Monika Jagfeld