, 10. Dezember 2013
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Big Tackling von Ermir Lenjani

Swansea City spielte am Montag gegen Hull City (1:1) und trifft am Donnerstag auf St.Gallen. Das Hinspiel war spektakulär – zumindest eine Halbzeit lang.

Vielleicht ist ja beim Videostudium der Europa-League-Gegner etwas hängen geblieben.

Der Treffer vom Sonntag zum 2:0 gegen Sion war jedenfalls eine bemerkenswerte Kombination von technischen Fertigkeiten mit gedanklicher Schnelligkeit. Mitten drin der oft unterschätzte Kristian Nushi.

Hier die Szene im Zusammenhang: Zuerst attackierte Nushi die Aufbauspieler der Sittener derart hartnäckig, dass diese einen Pass spielten, den Wüthrich mühelos abfangen konnte. Noch bevor Wüthrich den Ball richtig kontrollierte, war Nushi losgelaufen und bekam den Ball zugespielt. Unmittelbar nach seinem Pass spurtete auch Wüthrich los in Richtung Sittener Strafraum. Dort war  Mathys von Nushi mit einem idealen Querpass bedient worden, hätte selber schiessen können, lancierte aber den an ihm vorbeistürmenden Wüthrich ideal mit einem Aussenrist-Pässchen. Dem blieb noch ein Sekundenbruchteil Zeit, um den Ball über den herausstürmenden Vanins zu lupfen.

Solche Durchspiele in hohem Tempo mitten im gegnerischen Abwehrzentrum sind eigentlich eine Spezialität von Swansea – oder von Valencia. Aber eigentlich geht es dabei um die gleiche, spanische Fussballschule. Von «Swanselona» war allerdings am 3. Okober nicht viel zu sehen gewesen. Vor allem in den ersten 45 Minuten nicht. Das lag an der Mannschaft aus St.Gallen, die eine der besten Halbzeiten in dieser Saison gezeigt hatte. Neben Janjatovic, der wie ein 32jähriger Routinier spielte, Mathys mit seinen technischen Fertigkeiten und Rodriguez mit seinen unkonventionellen Ideen machte noch ein weiterer Spieler auf sich aufmerksam: Ermir Lenjani.

«Big Tackling», lobte der ITV4-Co-Moderator Andy Townsend in der Liveübertragung, als Lenjani in der 24. Minute den Spanier Pozuelo mit einer blitzschnelle Intervention im Strafraum am Schuss hinderte. Es war nicht das einzige Mal, dass dem ehemaligen irischen Nationalspieler die Fähigkeiten von Lenjani auffielen. Der Aussenverteidiger ist denn auch eine der grossen Überraschungen der ersten Saisonhälfte

Im Frühjahr war der Transfer aus Winterthur im Umfeld des FC St. Gallen noch mit wenig Begeisterung registriert worden. Doch dann war Lenjani von der ersten Minute an als Stammspieler unbestritten und entwickelte sich stetig weiter. Der aktuelle Zwischenstand: Gegen Sion sass sein Vorgänger Pa Madou während 90 Minuten auf der Bank und war kein Thema. Lenjani spielte defensiv praktisch fehlerlos und hätte fast noch ein Tor erzielt: Sein scharfer Schuss aus spitzem Winkel prallte aber nur an die Latte.

Aber natürlich interessiert im Moment nur noch das Rückspiel gegen Swansea.

Das Hinspiel war eine mitreissende Begegnung gewesen, geprägt vom Grossaufmarsch der St.Galler Fans. Deren Support schien nicht wenige der walisischen Zuschauer mehr zu fesseln als der Auftritt der eigenen Mannschaft. Laut wurde es unter den Anhängern der Swans genau zweimal: Nach dem Tritt von Besle an den Kopf von Michu – und beim Tor durch Routledge in der 52. Minute.

Eine Erkenntnis aus dem Hinspiel: Es gibt weitaus hässlichere Stadionbauten als die AFG-Arena.

Was im Oktober Etrit Hasler an gleicher Stelle rund um den Match geschrieben hat, kann man hier nochmals lesen.

Was Daniel Ryser für seinen Blog «NationofSwine» über das beste Auswärtsspiel des FC St.Gallen in der Europa-League verfasst hat, gibt es hier nachzulesen.

 

 

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