, 22. Januar 2014
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Alpfahrt für die SVP

Marsch, marsch ins Nacherziehungslager auf eine Alp in Vorarlberg: Das wird man der SVP raten müssen, wenn ihre Masseneinwanderungsinitiative am 9. Februar angenommen wird. Eine Glosse.  

Wieso Nacherziehungslager? Darum: So, wie die Alpen beim österreichischen Nachbarn ab kommendem Sommer verganden, so wird die Schweiz verganden, wenn plötzlich eine namhafte Zahl ausländischer Arbeitskräfte ausgesperrt wird.

Der Vergleich kommt nicht von ungefähr: Schweizer und Liechtensteiner Veterinärbehörden wollen künftig den traditionellen Viehauftrieb auf die Vorarlberger Alpen verhindern, seit erwiesen ist, dass mehrere Tiere mit Rinder-Tuberkulose von der dortigen Sömmerung zurückgekehrt sind.

Für die Alpbetreiber in Vorarlberg eine wirtschaftliche Katastrophe. Immerhin sind es rund 1300 Rinder pro Jahr, die nun wegfallen. Das ist einerseits bares Geld, das der Alpwirtschaft verloren geht, und andererseits hat das Ländle selbst nicht genügend Rinder, um mit der stark reduzierten Bestossung die Vergandung zu verhindern.

Der tierische Vergleich  ist vielleicht nicht gerade das, was man an dieser Stelle unter Political Correctness erwartet, aber er hat Hand und Huf. Denn mit der von der SVP-Initiative verlangten Aussperrung werktätiger Ausländerinnen und Ausländer verliert die Schweizer Wirtschaft immens viel Geld. Und ein grosser Teil des Dienstleistungssektors trocknet aus: Spitäler, Heime, Gastgewerbe, Hotellerie, etc.

Im Bewusstsein dessen, was sich da anbahnt, drängen jetzt Grüne und Alpbetreiber in Vorarlberg bei der Landesregierung auf Massnahmen gegen das Ausbleiben der Rinder-Einwanderung. Das Nutzvieh steckt sich beim Rotwild mit TBC an, deshalb sollen die Bestände über die Jagd reduziert werden.

Gleiches kann man natürlich nicht für die SVP- und ihre Sympathisanten-Bestände verlangen. Aber das kann man verlangen: Nach einer allfälligen Annahme der Masseneinwanderungsinitiative sollen sie zur Sömmerung auf die Vorarlberger Alpen. Saftige Kräuter sind ein gutes Mittel gegen fehlenden politischen Verstand.

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